Zunehmende Wohnungsnot

100.000 Wohnungen fehlen in SH

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SHZ
Kiel
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Arbeiter sind an einem Neubau an der Marina Wendtorf an der Ostsee beschäftigt (Symbolfoto). Foto: Christian Charisius / SHZ

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Mangel an Wohnraum und steigende Mieten: Laut Mieterbund müssen pro Jahr in SH 15.000 neue Wohnungen entstehen, um dem Bedarf gerecht zu werden.

In Schleswig-Holstein fehlen nach einer Berechnung des Landesmieterbundes mindestens 100.000 Wohnungen. Jährlich müssten rund 15.000 Mietwohnungen neu errichtet werden, um den Bedarf zu decken, forderten die Mietervereine auf ihrem Landesverbandstag am Samstag laut Mitteilung.

Von den neuen Wohnungen müssten wenigstens 30 Prozent öffentlich gefördert werden, „mit dem Fernziel, den geförderten Bestand sukzessive auf 120.000 Wohnungen aufzustocken“.

Den Angaben zufolge gab es in Schleswig-Holstein im Jahr 2019 rund 1,47 Millionen Haushalte. Ihnen habe ein Angebot von 1,5 Millionen Wohnungen gegenübergestanden, erklärten der Landesmieterbund unter Berufung auf das Statistikamt Nord.

Darin enthalten sind nach Schätzung des Mieterbundes allerdings rund 80.000 Feien- und Zweitwohnungen.


Benötigt würden zudem drei Prozent Mobilitätsreserve, da aufgrund von Umzügen immer eine gewisse Zahl an Wohnungen leerstehe. „Zusammen mit einer schwer bezifferbaren Anzahl von unbewohnbaren Schrottimmobilien und Leerständen steht nach Auffassung der Mieterorganisation fest, dass landesweit ein Defizit von mindestens 100.000 Wohnungen besteht – mit wachsender Tendenz.“

Der Vorsitzende des Landesmieterbundes, Jochen Kiersch, erklärte, das Wohnungsdefizit befeuere den Mietenanstieg.

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