Baustellen im Norden

305 Millionen Euro für die Straßen in SH

305 Millionen Euro für die Straßen in SH

305 Millionen Euro für die Straßen in SH

SHZ
Kiel
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Weil Land und Bund viel Geld investieren, müssen Autofahrer in diesem Jahr mit vielen Umleitungen rechnen. Foto: Sebastian Kahnert

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Land und Bund investieren Rekordsumme um Sanierungsstau aufzulösen und neue Projekte zu planen.

Wie es im Land voran geht, das kann Bernd Buchholz täglich sehen. „An der Baustelle auf der A 21 komme ich fast jeden Tag vorbei“, sagt der Verkehrsminister – zumindest wenn der FDP-Politiker auf dem Weg in sein Büro in Kiel ist.

Bis 2026 soll der Ausbau der Bundesstraße zur A 21 fertig sein – und ist damit nicht das einzige Verkehrsinfastrukturprojekt, das nach Buchholz’ Plänen in diesem Jahr einen entscheidenden Schritt vorankommen soll.

„Bund und Land investieren dieses Jahr über 300 Millionen Euro in die Straßen und Radwege im Land“, sagt Buchholz, der das einen „Kraftakt“ nennt. „Das dürfte in dieser Größenordnung relativ einzigartig sein.“

Allein für die Sanierung der Landesstraßen will Buchholz wie in den kommenden Jahren 90 Millionen Euro verbauen. Dazu kämen rund 25 Millionen Euro für den Erhalt von Kreisstraßen sowie 90 Millionen Euro Bundesmittel für Neubau und Erhaltung von Bundesstraßen.

„Damit liegt allein die Investitionssumme unseres Landesbetriebs bei rund 205 Millionen Euro“, so Buchholz.

Dazu kommen noch rund 80 Millionen Euro, die die bundeseigene Autobahngesellschaft verbauen will – und noch einmal 25 Millionen, die die Planungsgesellschaft Deges für Projekte veranschlagt. Über die Jahre sei im Schnitt eine stetige Steigerung der Mittel zu erkennen, so der Minister.

Buchholz nimmt allen den Wind aus den Segeln, die angesichts der hohen Summen mehr Geld für Schienenprojekte fordern. Allein der Betrieb des Schienenpersonennahverkehrs koste in etwa so viel wie jetzt für die Straßen zur Verfügung gestellt werde.

Und für die Elektrifizierung und die Zweigleisigkeit mancher Bahnstrecken werde noch einmal eine ähnliche Summe fällig. Und um die Mobilität gerade im ländlichen Raum zu erhalten, sei es wichtig, den Sanierungsstau auf den Landesstraßen zu beseitigen.

Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen

Neben dem Ausbau der A21 sind es vor allem die Erweiterung der Bundesstraße 5 bei Tönning und die Erneuerung der Fahrbahn auf der A1 zwischen Neustadt und Pansdorf, die mit den Mitteln finanziert werden. Dazu kommt die schon begonnene Sanierung der Bundesstraße 431 zwischen Brokdorf und St. Margarethen (Kreis Steinburg).

Autobahnen um Kiel sollen dieses Jahr fertig werden

Die Autobahngesellschaft will dazu in diesem Jahr die Sanierung der A215 zwischen dem Bordesholmer Dreieck und der Anschlussstelle Kiel-Blumenthal fertigstellen.

Bis zu den Sommerferien soll auf der A210 zwischen dem Kreuz Rendsburg und der Anschlussstelle Bredenbek ein lärmmindernder Belag eingebaut werden. Danach soll auf der Autobahn bis zum Herbst die Strecke zwischen Schacht-Audorf und dem Rendsburger Kreuz neu gemacht werden.

Dazu kommt die Sanierung von 156 alten und der Bau von 12 neuen Radwegen im ganzen Land in diesem und im kommenden Jahr.

Und auch geplant wird weiter – vor allem am Neubau der Rader Hochbrücke und allem, was mit der Anbindung der Fehrmarnbeltquerung zu tun hat, wie der Bereichsleiter der Bund-Länder-Pnaungsgesellschaft Deges, Bernd Rothe, sagt.

Er hofft, dass er auch für Teile der umstrittenen Autobahn 20 in diesem Jahr Planfeststellungsbeschlüsse bekommt – möglicherweise auch für den Abschnitt der Elbquerung bei Glückstadt.

Buchholz will die Straßenprojekte jedenfalls zügig vorantreiben – und zwar auch nach der Wahl im Mai, wenn er vielleicht weiter als Minister durch Baustellen fahren kann. „Wir dürfen da nicht nachlassen, sonst wird der Infrastrukturbedarf später nur noch größer.“

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“