Bachblyten-Festival Schwesing

60 Beamte im Einsatz: Polizei und Zoll mit groß angelegter Drogenkontrolle am Abreisetag

60 Beamte im Einsatz: Groß angelegte Drogenkontrolle am Abreisetag

60 Beamte im Einsatz: Groß angelegte Drogenkontrolle

SHZ
Schwesing
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An zwei Kontrollstellen bei Schwesing überprüften Polizei und Zoll Festivalbesucher. Das Augenmerk galt dabei illegalen Drogen. Foto: Helmuth Möller

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Schon am Freitag hatten Polizei und Zolle Festivalbesucher gefilzt, und am Sonntag nach Ende der Veranstaltung wurden Heimreisende ebenfalls kontrolliert.

60 Polizei- und Zollbeamte waren am Sonntag an zwei Kontrollstationen im Einsatz. Kontinuierlich winkten sie herannahende Autofahrer in die Kontrollbuchten. Hier fand eine – trotz anhaltend starken Regens – Überprüfung der heimreisenden Musikfans statt.

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Vornehmlich galt das Augenmerk der Beamten mitgeführten oder bereits konsumierten Drogen. Der direkte Augenkontakt sprach da oftmals die sprichwörtlichen Bände: Im Verdachtsfall wurden Festivalbesucher in eines der aufgestellten WCs gebeten, um eine Urinprobe abzugeben.

Mammutprogramm

Der Konsum von Marihuana, Amphetaminen und THC ließ sich – sofern erfolgt - schnell nachweisen. Die Akteure auf beiden Seiten waren dabei recht lange auf den Beinen: Die Festivalbesucher traten den Heimweg nach der dreitägigen Musikveranstaltung an, die eingesetzten Beamten absolvierten am Sonntag einen 12-Stunden-Dienst, der um 6 Uhr morgens begonnen hatte.

Am Freitag hatte es übrigens ähnlich ausgesehen: Zum Festival-Auftakt war neun Stunden lang anhaltend kontrolliert worden. 25 Drogenfunde waren allein am Freitag zu verzeichnen; mehrere Blutproben wurden vom Polizeiarzt vor Ort entnommen und die Weiterfahrt untersagt.

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Am Freitag waren zusätzlich noch fünf Diensthunde im Einsatz, die speziell im Erschnüffeln von Drogen ausgebildet sind. Am Sonntag wurden bis zum abendlichen Abschluss sieben Blutproben entnommen; sieben Mal wurde die Weiterfahrt untersagt.

Was den Beamten auffiel

Besonders aufgefallen ist den Beamten, wie ein Polizeisprecher vor Ort erklärte, dies: „Im Gegensatz zu vorangegangenen Bachblyten-Festivals ließen sich in diesem Jahr viel mehr Besucher als in den Vorjahren hinfahren und abholen. Das begrüßen wir natürlich sehr.“

Die Polizei führt das dem Vernehmen nach auf ihre Präventionsarbeit zurück. Hinzu komme aber auch, dass sich diesmal nur 2500 Besucher auf dem Festivalgelände aufhalten durften – und damit weniger als in den Vorjahren, so der Sprecher.

In einer Gesamtbilanz registrierten die Beamten am Sonntagabend mehr als 50 Urin- und 30 Alkoholtests. Auffallend: Alle Alkoholtests fielen negativ aus.

Kokain, Amphetamine, Opiate, THC

Hinsichtlich der Drogen ließen sich auf den Testgeräten Kokain, Amphetamine, Opiate und THC nachweisen. Bei den eingehenden Kontrollen wurden schon mal ganze Gepäckladungen aus den Fahrzeugen geholt, und – ebenso wie Bekleidung - durchsucht.

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Gelegentlich waren die Drogen - bereits in Konsumentenmengen gestückelt – raffiniert versteckt; beispielsweise in einem Falle in einer kleinen Puderdose, die aus mehreren Kammern bestand und sich auseinanderdrehen ließ.

Verständnisvolle Besucher

„Wir registrieren hier eine geradezu harmonische Zusammenarbeit mit den Kontrollierten und stoßen auf großes Verständnis bei unserem Maßnahmen“, hieß es von Seiten der Kontrolleure.

Auch andere Mängel fielen bei der Kontrolle auf. In einem selbst ausgebauten Wohnmobil entdeckten die Beamten einen mit Gasflaschen betriebenen Kühlschrank. Die dazugehörige große Gasflasche lag allerdings lose auf der Ladefläche. Die fällige Geldbuße dürfte sich auf 300 Euro belaufen.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“