Scharbeutz/Haffkrug

Abriss der Seebrücken gestartet: Holzplanken als Erinnerungsstücke

Abriss der Seebrücken gestartet: Holzplanken als Erinnerungsstücke

Abriss der Seebrücken gestartet: Holzplanken als Erinnerungsstücke

SHZ
Scharbeutz
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Hier geht es nicht mehr weiter. Bürgern und Gästen, die die Scharbeutzer Seebrücke betreten wollen, bleibt, sich auf einer Infotafel über den Fortgang von Abriss und Neubau zu informieren. Und sich für ein Erinnerungsstück zu registrieren. Foto: Frank Wagner Foto: 90037

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Nach Timmendorfer Strand beginnt nun auch in den Nachbarorten der Abriss der alten Seebrücken. Hier können sich Interessierte jedoch ein Souvenir für zu Hause sichern.

Über 40 Jahre standen die Seebrücken in Scharbeutz und Haffkrug den Einheimischen und Urlaubsgästen zur Verfügung – jetzt werden sie abgerissen und teilen damit das Schicksal der Seebrücke in Timmendorfer Strand.

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Der sogenannte „Rückbau“, der am Nikolaustag begann, wird noch bis Ostern dauern. Im Spätsommer 2022 erfolgt dann der Neubau für rund 15 Millionen Euro, den das Land mit 90 Prozent fördert. Schon ein Jahr später könnten Bürger und Gäste über die beiden neuen Brücken spazieren.

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Ganz verschwinden werden die Seebrücken jedoch nicht: Aus den abgetragenen Holzbohlen sollen bald Erinnerungstücke gefertigt werden. Interessierte können sich diese Stücke oder auch einfach das Abbruchholz jetzt reservieren lassen.


„Schon jetzt erreichen uns aus der Gemeinde zahlreiche Nachfragen zur weiteren Verwendung des Holzes“, sagt Bürgermeisterin Bettina Schäfer. In Abstimmung mit der Tourismus Agentur Lübecker Bucht (TALB) habe man daher beschlossen, einen Registrierungsprozess zu starten, damit die Scharbeutzer Bürger mit ihrem Wunsch in einer Liste erfasst werden können. Dabei werde individuell eingetragen, ob man von der Scharbeutzer oder von der Haffkruger Seebrücke ein „gefertigtes Erinnerungsstück“ haben möchte, so Schäfer. Alternativ stehe auch unverarbeitetes Abbruchholz beider Brücken zur Auswahl.

Registrierung ab Montag möglich

Die Registrierung ist ab Montag, 13. Dezember, bis zum 31. Januar online möglich. Wie genau die „gefertigten Erinnerungsstücke“ aussehen sollen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Die dafür zuständige TALB erarbeitet mit Experten Gestaltungsideen, damit das Brückenholz nach einem sogenannten „Upcyclingverfahren“ seinen Platz im alltäglichen Leben der neuen Besitzer findet. Wichtig ist der Agentur demnach also, dass das Brückenholz kein Staubfänger wird, sondern vielmehr einen praktischen Nutzen hat. „Die Seebrücken sind emotional besetzt. Viele Menschen verbinden mit ihnen besondere Erinnerungen. Darum wollen wir Erinnerungsstücke kreieren, die sprichwörtlich aus diesem besonderen Holz geschnitzt sind“, erklärt Tanja Gerstl, Mitarbeiterin der TALB. Der Preis für das Erinnerungsstück steht bereits jetzt fest: Er wird sich um die 30 Euro bewegen. Die Auslieferung ist für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant. Zuvor startet Anfang des kommenden Jahres zunächst ein Kreativprozess, für Ende Februar werden erste Ideenskizzen erwartet.

Preis für das unbearbeitete Abbruchholz noch offen

Wer dagegen lieber ein unbearbeitetes Stück Brückenholz möchte, um das geschichtsträchtige Material dann selbst handwerklich zu gestalten, kann ebenfalls ausschließlich online sein Interesse bekunden. Für die Verteilung dieses Abbruchholzes ist dann später die Gemeindeverwaltung Scharbeutz zuständig: Nach Registrierungsschluss übergibt die Agentur die Liste der Interessenten an das Rathaus, von wo die weitere Abstimmung und Koordination erfolgt. Den Preis für das Abbruchholz werde die Gemeinde nach Sichtung des gesamten Holzbestandes und Prüfung des Zustands bestimmen und bekanntgeben.

Scharbeutz Besucher ebenfalls willkommen

Sowohl Scharbeutzer als auch deren Besucher können sich für das Abbruchholz und die Erinnerungsstücke online registrieren. Die TALB weist darauf hin, dass es eine faire Verteilung des Holzes geben wird und die Einheimischen ausreichend berücksichtigt werden können. Allerdings gilt: Übersteigt die Nachfrage das Holzangebot, werde das Los entscheiden. Die Registrierung auf der Webseite garantiert also nicht, dass auch wirklich jeder Wunsch realisiert werden kann.

Und wer sich nach dem Eintrag in die Interessentenliste doch noch gegen eine Abnahme entscheidet, tritt mit einer formlosen E-Mail einfach zurück. Der Registrierungsprozess ist – auch für die Interessenten – unverbindlich.

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