Als Ersatz zum verkaufsoffenen Sonntag: Late-Night-Shopping in der Innenstadt

Als Ersatz zum verkaufsoffenen Sonntag: Late-Night-Shopping in der Innenstadt

Als Ersatz zum verkaufsoffenen Sonntag: Late-Night-Shopping in der Innenstadt

Julian Heldt
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Gastronom Tobias Preuß wirbt für das Late-Night-Shopping. Foto: Sebastian Iwersen

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Ein verkaufsoffener Sonntag fiel in diesem Jahr in Flensburg bereits aus. Einige Kaufleute befürchten weitere Ausfälle und haben eine Alternative organisiert.

Die Aktion findet zum ersten Mal statt. „Es soll ein Zeichen sein, dass sich die Einzelhändler der inhabergeführten Geschäfte ihre Gedanken machen“, sagt Gastronom Tobias Preuß vom Café Barista.

In der Flensburger Innenstadt findet am Donnerstag, 31. August, ein sogenanntes Late-Night-Shopping bis 22 Uhr statt. „Wir gehen davon aus, dass es in diesem Jahr keinen verkaufsoffenen Sonntag mehr geben wird. Deshalb wollen wir jetzt selbst etwas machen, bevor hier gar nichts passiert“, sagt Preuß.

Die Idee für das Event hatte Simon Johannsen vom Geschäft „Honig-Topf und Meehr“ aus der Großen Straße. Da dieser derzeit im Urlaub weilt, hat Preuß das Marketing der Veranstaltung übernommen. Das Late-Night-Shopping wird nun von der Flensburger Gilde, der Gemeinschaft Flensburger Innenstadt und der Flensburg-Galerie organisiert. Rund 25 Geschäfte haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Weitere sollen folgen.

Verkaufsoffene Sonntage: Das sind die Voraussetzungen

Gemäß des Ladenöffnungszeitengesetzes dürfen in Flensburg pro Jahr bis zu vier verkaufsoffene Sonntage stattfinden. In diesem Jahr fand einer im Mai statt, einer weiterer im Juni wurde abgesagt. Der Hintergrund: Verkaufsoffene Sonntage dürfen nur dann stattfinden, wenn sie in Verbindung mit einer Veranstaltung stehen.

Die Veranstaltung müsse dabei im Vordergrund stehen, nicht die Öffnung der Geschäfte, betont Clemens Teschendorf. „Die Veranstalter müssen ein Kurzkonzept beim Ordnungsamt einreichen“, erklärt der Stadtsprecher das Prozedere.

In diesem Jahr sind in Flensburg noch für den 1. Oktober („Erntedank“) und 5. November („Flensburgs Talente“) verkaufsoffene Sonntage angedacht. Ob diese jedoch tatsächlich stattfinden werden, hängt davon ab, ob die genannten Kriterien erfüllt werden.

„Wir versuchen, das möglich zu machen, was wir möglich machen können. Es muss aber dem rechtlichen Rahmen entsprechen“, so Teschendorf.

Kritik am Innenstadtmanagement

Bei der Planung der verkaufsoffenen Sonntage fühlen sich Preuß und Co. nicht mitgenommen. „Ich frage mich, wer das entscheidet“, sagt er. Der Innenstadtbeirat sollte versuchen, alle Kaufleute ins Boot zu holen. Auch mit der Arbeit von Innenstadtmanager Bela Bergemann ist Preuß nicht gänzlich zufrieden.

„Ich würde mir wünschen, dass er mehr Präsenz zeigt. Es ist so gut wie nichts passiert. Das Potential der Innenstadt wird derzeit nicht genutzt“, ärgert sich Preuß.

Einig ist er sich mit der Stadtverwaltung, dass die verkaufsoffenen Sonntage mehr bieten müssten als „Bratwurststand“ und „Kinderschminken“. „Dafür kommt niemand aus Eckernförde nach Flensburg. Man muss gerade den Touristen etwas bieten, damit sie das nächste Mal wiederkommen.“

Weitere Late-Night-Shoppings?

Das Late-Night-Shopping soll dabei keine Eintagsfliege bleiben. „Wenn es angenommen wird, kann man sowas regelmäßig machen. Wichtig ist, dass man überhaupt etwas veranstaltet“, sagt Preuß.

Wenn es noch größer ginge, wünsche er sich ein Flensburger Pendant zur Holstenköste in Neumünster. Preuß denkt dabei an eine Veranstaltungsmeile durch die Innenstadt mit Bühnen am Süder- und Nordermarkt.

Zunächst steht jetzt jedoch am 31. August das erste Late-Night-Shopping in der Flensburger Innenstadt auf dem Programm.

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