Bauprojekt in Schleswig

Altes Psychiatrie-Gelände am Mühlenredder soll Platz für Wohnraum und Gewerbe bieten

Altes Psychiatrie-Gelände: Platz für Wohnraum und Gewerbe

Altes Psychiatrie-Gelände: Platz für Wohnraum und Gewerbe

Marcel Nass/shz.de
Schleswig
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Die Bestandsgebäude auf dem alten Helios-Gelände sollen erhalten bleiben. Hinzu kommen ein kleinerer Neubau im Innenhof und ein größerer Neubau (rechts) direkt am Mühlenredder. Foto: Architekten R. H. /shz.de

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Nachdem die Ratsversammlung den Weg für die Baupläne am Mühlenredder frei gemacht hat, stehen mit dem Bauantrag und der startenden Vermarktung nun die nächsten Planungsschritte an. Neben der Sanierung der Bestandsgebäude sollen auf dem...

Seit vielen Jahren herrscht in einigen alten Gebäuden der ehemaligen Schleswiger Psychiatrie Stillstand. Nun aber soll es gleich an zwei Standorten ordentlich Bewegung geben. Am Hesterberg entstehen in den kommenden Jahren 200 neue Wohnungen. Auch zwei alte Bestandsgebäude sollen dabei saniert und weitergenutzt werden. Die Ratsversammlung hatte hier zuletzt endgültig grünes Licht für die Baupläne gegeben. Gleiches gilt auch für ein weiteres Projekt: eine neue Nutzung für den Gebäudekomplex am Mühlenredder direkt neben der Helios-Klinik.

Neubauten und Sanierung der Bestandsgebäude

Auch hier sollen die bestehenden Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, weitergenutzt werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die derzeit vom Hamburger Architekturbüro Reinhard Hagemann angegangen wird. Der für das Projekt verantwortliche Architekt Mark Hendrik Blieffert sagt dazu: „Es ist ein sehr spannendes Vorhaben, das den Denkmalschutz mit dem Bau von neuen Gebäuden vereinbart. Das gesamte Areal wird dadurch wachgeküsst.“

Neben der Sanierung der langgezogenen Bestandsgebäude sind zwei Neubauten geplant. Der kleinere Neubau soll dabei im Innenhof der in sich nahezu geschlossenen Konstruktion entstehen. „Es soll ein attraktiver Innenhof mit viel Grün werden. Das wird ein lebhaftes und offenes Areal, in dem man sich gern aufhalten soll“, erklärt Blieffert. Einige alte Bäume müssten für das Vorhaben im Innenhof weichen. Vor allem bei den Grünen, die sich bei der Abstimmung im Rat daher auch gegen die Pläne aussprachen, sorgte das für Kritik. Der Hamburger Architekt versichert jedoch, dass die Einschnitte mit „mit viel Feingefühl“ erfolgen würden.

Riegelbau mit vier Stockwerken geplant

Der größere der beiden Neubauten – ein Riegelbau mit rund 8000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche auf vier Stockwerken – entsteht zwischen dem Bestand und dem Mühlenredder. Darunter ist auch eine Tiefgarage geplant. In dem Gebäudeensemble soll eine Mischung aus Büro- und Verwaltungsräumen, Arztpraxen und Wohnungen untergebracht werden.

Vor dem Baustart auf dem stark zugewachsenen Areal sind nun noch einige Dinge zu klären. So soll der designierte Eigentümer „HWV Vermögensverwaltung SL GbR“ zunächst das Grundstück von der Helios-Klinik kaufen. Erst dann könne der Bauantrag gestellt und nach der Genehmigung mit dem Vorhaben begonnen werden. „Der Antrag soll noch in diesem Jahr eingereicht werden. Parallel wollen wir dann auch mit der Vermarktung beginnen“, so Blieffert. Mit dem Baustart für den ersten von mehreren Abschnitten rechnet der Architekt im kommenden Jahr.

Zeitplan für die Bebauung hängt auch an der Vermarktung

Einen genauen Zeitplan für das lang geplante Bauvorhaben konnte Blieffert dabei noch nicht nennen. „Dafür ist es alles auch noch etwas zu früh. Der Zeitplan richtet sich ja auch ein wenig danach, wie die Vermarktung der Flächen läuft.“ Auch bei den bestehenden Bauzeichnungen könne es noch viel Bewegung geben, da gerade bei den Bestandsgebäuden noch Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde getroffen werden müssen.

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