G7 in Weissenhaus

Annalena Baerbock soll Hubschrauberflüge nach Wangels abgelehnt haben

Annalena Baerbock soll Hubschrauberflüge nach Wangels abgelehnt haben

Annalena Baerbock soll Hubschrauberflüge nach Wangels abgelehnt haben

SHZ
Weißenhäuser Strand
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Ein Hubschrauber der Bundespolizei über dem Strand von Weißenhaus. Foto: Eckard Gehm Foto: 90037

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Annalena Baerbock (Grüne) soll die Außenminister für das letzte Stück nach Weißenhaus ins Auto gesetzt haben. Und in der Nachlese des G7-Treffens stört sich die GdP an einer Äußerung von Ostholsteins Landrat.

„Es hätte vielleicht nicht ganz so viele Polizisten gebraucht.“ Dieser Satz von Ostholsteins Landrat Reinhard Sager sorgt für Verärgerung bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Sager war zuständiger Versammlungsleiter des G7-Außenministertreffens auf Schloss Weißenhaus, sagte im Gespräch mit unserer Redaktion: „3500 Polizisten aus ganz Deutschland für ein zweitägiges Treffen, das war schon ein enormer Aufwand, zumal die Ökobilanz dieser Anreise aus vielen unterschiedlichen Richtungen auch nicht gerade positiv ausfällt.“ So etwas sei den Menschen schwer zu vermitteln.

GdP antwortet Sager: „Schuster, bleib bei deinem Leisten“

„Schuster, bleib bei deinem Leisten, kann man da nur sagen“, erwidert Torsten Jäger, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei. Die Sicherheitslage im Zusammenhang mit dem brisanten G-7-Gipfel zu bewerten, sei Aufgabe der Polizei und nicht des Landrates. „Herr Sager sollte der Polizei vielmehr dankbar sein, dass aufgrund des polizeilichen Kräfteansatzes mögliche Störungen in und um Weißenhaus verhindert worden sind“, betonte Jäger. So habe sich die Region auch touristisch von ihrer besten Seite präsentieren können.

Landrat hatte Anreise im Hubschrauber empfohlen

Bei einem zweiten Punkt dürfte die Polizeigewerkschaft der Kritik des Landrats aber dann wohl doch zustimmen. Die Außenminister und ihre Delegationen waren in Fahrzeugkolonnen von den Flughäfen Hamburg und Lübeck nach Weißenhaus gebracht worden. Wie Sager berichtete, hatte er für dieses letzte Stück der Anreise den Einsatz von Hubschraubern empfohlen. Einen Landeplatz hätte es auf dem nahen Truppenübungsplatz Putlos gegeben. So aber habe jede Brücke auf der A1 bewacht werden müssen, der Aufwand sei „nochmal höher“ gewesen. „Aber das Auswärtige Amt wollte das so, auch wenn ich den Sinn immer noch nicht nachvollziehen kann“, sagte Sager.

Wollte Baerbock die Ökobilanz des Treffens verbessern?

Dieses Rätsel ist nun offenbar gelöst. Wie aus Kreisen der Sicherheitsbehörden zu vernehmen ist, hat sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aus Umweltgesichtspunkten gegen die Anreise mit Hubschraubern entschieden. Bei den für die Sicherheit verantwortlichen Planern soll diese Entscheidung Baerbocks für reichlich Unmut gesorgt haben. Denn die Begleitung einer Kolonne mit zahlreichen Straßensperrungen ist aufwendig und mit Risiken verbunden.

Und die Hubschrauber flogen natürlich trotzdem viele Stunden: Als Aufklärer und für den direkten Streckenschutz der Kolonnen, die sie aus der Luft begleiteten.

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