Kampf gegen den Klimawandel

Aufforstung für die Umwelt: Bekommt Schleswig einen Klimawald?

Aufforstung für die Umwelt: Bekommt Schleswig einen Klimawald?

Aufforstung für die Umwelt: Bekommt Schleswig einen Klimawald?

SHZ
Schleswig
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Symbolbild: Bis die Bäume im gewünschten Klimawald in Schleswig so hoch sind, dauert es noch. Die Aufforstung könnte im Frühjahr 2023 beginnen. Foto: Imago/Westend61 Foto: 90037

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Es gibt konkrete Pläne, wo in Schleswig ein neuer Wald entstehen könnte. Wenn die Stadt Ackerland aufforstet, winken sogar satte Fördersummen und Prämien.

Im September 2021 hat der Bau- und Umweltausschuss der Stadt beschlossen, dass Schleswig einen Klimawald bekommen soll. Dafür wurde die Verwaltung beauftragt, die Bedingungen und Ausgestaltungs-möglichkeiten zu klären. Inzwischen liegt ein Vorschlag vor, wie und wo dieser neue Wald in Schleswig entstehen könnte.

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Die Idee Klimawald stammt von der Stiftung Klimawald. Denn Bäume binden Kohlendioxid aus der Luft und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.


Der konkrete Vorschlag der Stadtverwaltung sieht nun vor, dass der gewünschte Klimawald auf einer rund 4,4 Hektar großen Fläche (im folgenden Bild gelb gekennzeichnet) nördlich der B201 entstehen kann. Um das Gebiet gibt es bereits städtische Wege (rote Linien).


Aktuell handelt es sich bei den Feldern überwiegend um Ackerland und bei etwa 1,5 Hektar der Fläche um Grünland. Da die bestehenden Pachtverträge für das Gebiet erst Ende dieses Jahres auslaufen, wäre die Aufforstung hier erst im Frühjahr 2023 möglich.

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Was kostet der Klimawald?

Für die Aufforstung hat die Verwaltung rund 61.600 Euro kalkuliert. Die Fläche und das Vorhaben sind so gewählt, dass eine Förderung möglich ist. Diese würde 52.800 Euro abdecken. Zusätzlich kann sich die Stadt jedoch eine Prämie für die Aufforstung sichern. Diese wird ausgeschüttet, wenn die Stadt Ackerland zur Aufforstung zur Verfügung stellt, was auf der vorgeschlagenen Fläche der Fall ist. Die rund 2,9 Hektar Ackerland würden eine Prämie von 24.360 Euro bedeuten.

Damit wären die Aufforstungskosten nicht nur gedeckt, es blieben sogar noch 15.560 Euro übrig. Berücksichtigt man jedoch, dass durch die Umwandlung der derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen in einen Klimawald auch die jährliche Pacht wegfällt, ist der Puffer jedoch auch sinnvoll. Der Pachtausfall liegt jährlich bei 24.360 Euro.

Die Mehrkosten, die durch den Klimawald an die Forstbetriebsgemeinschaft gezahlt werden müssen, sind mit rund 41 Euro jährlich überschaubar.

Größerer Klimawald möglich

Grundsätzlich ist es auch möglich, eine größere Fläche als Klimawald zu nutzen. Äcker, die im Norden an die vorgeschlagenen 4,4 Hektar grenzen, könnten einen zwei Hektar größeren Klimawald ermöglichen. In diesem Fall würden die Aufforstungskosten bei knapp 89.600 Euro liegen. Durch Förderung und Prämien könnte die Stadt sich in diesem Fall 130.560 Euro sichern.

Auch für diese Ackerflächen laufen die bestehenden Pachtverträge Ende des Jahres aus.

Da entsprechende Förderungen erst im Nachgang ausgezahlt würden, müsste die Stadt die Kosten für die Aufforstung jedoch vorerst im Haushalt berücksichtigen. Das wäre noch im Nachtragshaushalt für 2022 möglich.

Entscheidung soll kommende Woche fallen

Ob die Stadt den Vorschlag umsetzt und die Flächen zum Klimawald aufforstet, sollen die Mitglieder des Bau- und Bau- und Umweltausschusses bei dessen kommender Sitzung am Dienstag, 18. Januar, entscheiden.

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