Verkehr in Kappeln

Aus für die Poller in der Fußgängerzone

Aus für die Poller in der Fußgängerzone

Aus für die Poller in der Fußgängerzone

Rebecca Nordmann
Kappeln
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So hätten die Poller aussehen können, die in der Kappelner Fußgängerzone hätten aufgestellt werden können. Foto: Marcus Brandt/shz.de

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In der Fußgängerzone haben Autos nichts zu suchen – eigentlich. In Kappeln befahren sie das Gebiet dennoch immer mal wieder. Warum daran aber auch Poller nichts ändern werden, hatte einen ganz einfachen Grund.

Die Idee stammte aus dem vergangenen März: An sieben Standorten in der Kappelner Fußgängerzone sollten Poller aufgestellt werden, um die Autos aus dem Bereich herauszuhalten. Jetzt steht fest: Daraus wird nichts. Das Projekt ist den Kommunalpolitikern zu teuer.

Fußgängerzone mit Pollern oder Schranken sichern

Der Wunsch, die Fußgängerzone mit Pollern oder Schranken zu sichern, geht zurück auf einen LWG-Antrag. Anlass waren demnach Beobachtungen von ständig zunehmendem Verkehr, unangepasster Geschwindigkeit, von Schildern, die ignoriert würden, von Lieferdiensten, die sich nicht an die erlaubten Zeitfenster hielten, von wachsendem Risiko für die ansteigende Zahl von Fußgängern.

Was damals fehlte, waren Kostenangaben – und eben die lieferte die Verwaltung nun, unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Anbieters, wie der Büroleitende Beamte Jörg Exner sagte, nach.

Elf versenkbare und 15 feststehende Poller

Das Ergebnis: Elf versenkbare und 15 feststehende Poller an verschiedenen Punkten in der Stadt (darunter Fährberg, Querstraße, Dehnthof, Kirchstraße, Hohlweg) würden zirka 250.000 Euro an Kosten für Hard- und Software verursachen.

Die Poller könnten programmiert werden und so zu festgelegten Zeiten das Befahren der Fußgängerzone erlauben. Zudem könnten sie, etwa von Fahrern des Rettungsdienstes oder der Polizei, bei Bedarf per Funk abgesenkt werden.

Installationskosten plus Wartungsarbeiten

Da sie aber zunächst fachgerecht im Boden installiert und dafür zusätzliche Leitungen verlegt, bereits vorhandene vielleicht umgelegt werden müssen, rechnet die Verwaltung mit weiteren etwa 400.000 Euro. Zudem kämen regelmäßige Wartungskosten von zirka 500 Euro pro Poller-Standort hinzu.

Jörg Exner prognostizierte außerdem zusätzliche Personalkosten, da eine 24-Stunden-Rufbereitschaft gewährleistet werden müsse, für den Fall, dass Poller einmal technische Schwierigkeiten bereiten. Sein Fazit: „Mir ist von den Zahlen fast schwindelig geworden.“

Ohne große Diskussion schienen die Bauausschussmitglieder dieses Gefühl zu teilen. Einstimmig verzichtete das Gremium darauf, die Poller-Idee in der Fußgängerzone weiter zu verfolgen.

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