Silvester auf Sylt 2022

Bis zu 50.000 Euro Strafe: Böllern auf Sylt kann teuer werden

Bis zu 50.000 Euro Strafe: Böllern auf Sylt kann teuer werden

Bis zu 50.000 Euro: Böllern auf Sylt kann teuer werden

Lea Sarah Pischel
Sylt
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Trotz Abbrennverbot stiegen am Westerländer Strand zum Jahreswechsel 2019/2020 zahlreiche Raketen in den Himmel. Foto: Supanz/shz.de

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FDP-Chef Christian Lindner und seine Frau Franca Lehfeldt lieben Sylt nicht nur für Hochzeiten: Auch Silvester feiert das prominente Paar gern im Kult-Restaurant Sansibar. Wegen der vielen reetgedeckten Häuser gilt auf der Insel aber ein ganzjä...

Mit Raketen und Böllern das neue Jahr begrüßen, das ist vielerorts inzwischen Tradition. Auf Sylt kann das allerdings sehr teuer werden. Nach der coronabedingten Zwangspause ist in diesem Jahr Feuerwerk in vielen Bundesländern wieder erlaubt – anders sieht das auf der Insel aus. Wegen der ungezählten Reetdachhäuser gilt hier ein sogenanntes Abbrennverbot für Feuerwerkskörper, und zwar nicht nur zu Silvester.

Böllerverbot auf Sylt: Bußgelder bis zu 50.000 Euro

Zahlreiche Gäste werden Silvester 2022 nach Sylt reisen, um hier auf Partys zu feiern – oder das Jahr gemütlich im kleinen Kreis ausklingen lassen. Auch FDP-Chef Christian Lindner und seine frisch angetraute Frau Franca Lehfeld lieben den Jahreswechsel auf der Insel. Dabei feiern sie besonders gerne in der Sansibar, wie auf Fotos auf Instagram zu sehen ist. Im Kult-Lokal in den Rantumer Dünen hatten die beiden – gemeinsam mit Gästen aus der bundesweiten Polit-Prominenz – ihre Hochzeit gefeiert.

Böller und Raketen sollten Urlauber und Sylter allerdings nicht nur zu Silvester zu Hause lassen. Denn wer diese hier zündet, muss mit saftigen Bußgeldern rechnen: Beim Verstoß gegen das Böllerverbot drohen nach Auskunft der Gemeinde Sylt Strafen von bis zu 50.000 Euro.

Grund für das ganzjährige Abbrennverbot von Raketen und Böllern sind die vielen reetgedeckten Häuser auf der Insel. Zu denen gehört mit dem größten Reetdach Europas auch der Lanserhof Sylt, der allerdings über Silvester seine Tore geschlossen hat. Böller und Raketen stellen ein hohes Brandrisiko für die Gebäude dar.

Der Sylter Einzelhandel unterstützt das Verbot durch einen freiwilligen Verzicht auf den Verkauf von Raketen, Fontänen und Böllern der Klassen II, III und IV. Es gibt zwar keine Taschenkontrollen beim Betreten der Insel, aber es wird ausdrücklich darum gebeten, keine Feuerwerkskörper vom Festland mitzubringen.

Trotz des Verbots sind am Strand vor Westerland jedes Jahr zum Jahreswechsel zahlreiche bunte Raketen am Nachthimmel zu sehen.

Böllerverbot zu Silvester auf Sylt – Höhenfeuerwerk nur in Hörnum

Weil es auf der Nordseeinsel Sylt oft sehr windig ist, besteht das Abbrennverbot für Feuerwerkskörper nicht nur in der Nähe von Häusern, sondern auch außerhalb der Ortschaften und am Strand. In Naturschutzgebieten wie dem Nationalpark Wattenmeer dürfen ebenfalls keine Feuerwerkskörper gezündet werden – das regelt das Nationalparkgesetz.

Aber für Freunde von buntem Glitzer am Nachthimmel gibt es auch eine gute Nachricht. Wer sich zum Jahresausklang auf der Insel ein Feuerwerk anschauen möchte, fährt nach Hörnum. Um Mitternacht wird dort am Hafen das Jahr 2023 mit einem professionellen Höhenfeuerwerk eingeläutet. Auf dem Platz neben dem südlichsten Sylter Leuchtturm beginnt schon um 19 Uhr die Open-Air-Party.

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