Schleswig-Holstein

Blitzer-Statistik der Rader Hochbrücke: Was ist 2021 aufgefallen?

Blitzer-Statistik der Rader Hochbrücke: Was ist 2021 aufgefallen?

Blitzer-Statistik Rader Hochbrücke: Was 2021 besonders war

Kay Müller/shz.de
Rendsburg
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Auf der Rader Hochbrücke gilt seit Jahren ein Tempolimit, das mit festen Blitzanlagen kontrolliert wird. Foto: Daniel Friederichs/AP/Ritzau Scanpix

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Die Zahl der Geblitzten steigt im zweiten Halbjahr 2021 – trotzdem ist Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) zufrieden mit der Radar-Bilanz auf der Rader Hochbrücke.

Ob nach Kiel, Hamburg oder zum Skifahren in die Alpen: Wer aus Nord- oder Südschleswig mit dem Auto in Richtung Süden fährt, überquert fast zwangsläufig die Rader Hochbrücke. Und kommt dabei auch an den Blitzern vorbei, die dort stehen.

Und die haben im vergangenen Jahr nicht mehr ganz so häufig ausgelöst, wie in den Vorjahren. Die Zahl der geblitzten Temposünder auf der Rader Hochbrücke sinkt. Wurden 2020 noch 60.077 Raserinnen und Raser erwischt, waren es 2021 nur noch 46.500.Dementsprechend weniger Verwarngelder konnte das Land Schleswig-Holstein einstreichen: 2020 waren es rund 588.000 Euro, im vergangenen Jahr nur noch rund 420.000 Euro. Auch der Kreis Rendsburg-Eckernförde verzeichnete einen Rückgang der Verwarngelder – von 937.000 auf 686.000 Euro.

Hält an Tempolimits fest: Verkehrsminister Bernd Buchholz Foto: Silke Kurtz/SHZ

 

„Es freut mich, dass sich immer mehr Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten – obwohl jedes Fahrzeug, das zu schnell unterwegs ist, eines zu viel ist“, sagt Verkehrsminister Bernd Buchholz. Den FDP-Politiker stört dabei besonders, dass im zweiten Halbjahr 2021 die Zahl der Geblitzten zugenommen hat.

 

An den fest installierten Anlagen wurden insgesamt 26.340 Geschwindigkeitsverstöße registriert – das waren über 6.000 mehr als im ersten Halbjahr.

Corona macht sich auch bei Blitzern bemerkbar

Allerdings ist die Zahl im Vergleich zu den erwischten Temposündern im zweiten Halbjahr 2020 nahezu konstant geblieben. Das hängt auch mit dem Verkehrsaufkommen insgesamt zusammen. Vermutlich durch die Lockdowns in den Frühjahren 2020 und 2021 fuhren in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Fahrzeuge über die Autobahnbrücke.

Von den über 26.340 Temposündern im Jahr 2021 waren 5.705 Bus- oder Lastwagenfahrer – was etwa 22 Prozent entspricht. Im zweiten Halbjahr 2020 gingen rund 1.100 weniger Verstöße auf das Konto von Lkw- und Busfahrern. Trauriger Spitzenreiter war ein Autofahrer, der bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 60 mit 128 km/h gemessen wurde.

Auf der maroden A 7-Brücke gilt seit Jahren ein Tempolimit. „Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist weiter notwendig, um das Bauwerk zu schützen, bis die neue Brücke fertig ist“, sagt Buchholz.

Nächstes Jahr soll mit dem Neubau des ersten Teils der Rader Hochbrücke begonnen werden. Die alte Brücke hält laut Gutachten noch bis 2026. Sie soll abgerissen werden, wenn der erste Neubau fertig ist.

Bis 2029 will der Bund dann die zweite 1.500 Meter lange Zwillingsbrücke fertiggestellt haben, sodass dann der Verkehr auf insgesamt sechs Spuren über den Nord-Ostsee-Kanal rollen kann.

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