Regen und Wind, Sonne und Wärme, aber auch krachende Konzerte und große Emotionen – beim 11. Baltic Open Air in Busdorf bei Schleswig kulminierte am Wochenende wohl alles, was bei einem mehrtägigen Live-Festival vorstellbar ist.

Von Wetterkapriolen über spektakuläre Bandauftritte bis hin zu Auffahrverboten aufs Gelände und überbordenden Gemütszuständen bei den Besuchern war die ganze Bandbreite vertreten.

Da das norddeutsche Wetter den Plan eines reibungslosen Festivals durch Dauerregen und Schlammwüsten durchkreuzte, wird dieses Festival wohl auf immer und ewig als das Regen- und Matsch-BOA in die Annalen eingehen – mit zwischenzeitlichem Auffahrverbot über einen Tag und eine ganze Nacht, in der viele der angereisten Autos aus dem Matsch mit dem Trecker befreit werden mussten.

Die Besucher behalfen sich mit Gummistiefeln, Regenschirmen und Ponchos und stapften wacker weiter vor die Bühne. Glücklicherweise legte sich der Regen wieder pünktlich zum letzten Tag, so dass es dann sogar noch – von vielen inzwischen für fast unmöglich gehalten – einen stimmungsvollen Sonnenuntergang und einen aufgehenden Mond zu bestaunen gab.

Atmosphärische Stimmung und große Emotionen gab es vor allem bei den Shows der Bands. Sie blieben trotz der Umstände nahezu alle im Zeitplan. Zahlreiche von ihnen garnierten ihren Auftritt mit Pyroshow und Luftschlangenregen.

Von Thrash Metal bis Mittelalter-Rock

Gefeiert wurden die verschiedensten Stile des Metal – vom rohen Thrash Metal mit „Sepultura“ über die Mittelalter-Rock-Bands „In Extremo“ und „Corvus Corax“, die Folk Metal-Band „Die Apokalyptischen Reiter“ und Altmeister „U.D.O.“ (Udo Dirkschneider).

Emotional wurde es beim Gedenk-Konzert für den kürzlich verstorbenen Bassisten Peter „West“ Haag der Neuen-Deutschen-Härte-Band „Hämatom“, deren Konzert zwar ausfiel, aber durch die Aufführung eines Live-Mitschnitts auf der Leinwand ersetzt wurde.

Vor allem am letzten Tag legten sich die „Brothers of Metal“ und „BRDigung“ – die „kleine Punkband“, wie sie sich selber nennen – noch einmal ordentlich ins Zeug, bevor „Blind Guardian“ als Headliner des letzten Tages den Fans einen grandiosen und viel umjubelten Abschluss bescherte.

Sänger Hansi Kürsch bemühte ein wenig die Ironie: „Ihr seid in Norddeutschland das Regenwetter ja schon gewohnt. Damit können wir leider nicht dienen. Aber ihr habt alle einen wundervollen Job gemacht, und das soll belohnt werden.“

Kai Michelmann von der Artistbetreuung kam als Fazit zu dem Schluss: „Wir waren bei dem extremen Wetter den Herausforderungen gewachsen, es bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Absage, auch wenn es zwischendurch ein Fahrverbot auf dem Gelände gab und die Besucher auf anderen Parkplätzen außerhalb parken mussten.“ Das habe aber der Stimmung keinen Abbruch getan. „Auch das Herausziehen aus den Schlammparkplätzen hat gut geklappt.“

Tickets für 2024 schon im Vorverkauf

Und Pressebetreuerin Steffi Karp-Eulig ergänzte: „Selbst der Verkauf der Tagestickets verlief gut und erfolgreich.“ Die Fans können schon wieder zuschlagen: Der Vorverkauf für 2024 hat schon begonnen. Die Frühbuchertickets sind für 105,90 Euro auf der Website www.baltic-open-air.de erhältlich.