Bundestagswahl 2021

Daniel Günther zur K-Frage in der CDU: Keine Ansprüche, keine Personaldiskussion

Daniel Günther zur K-Frage in der CDU: Keine Ansprüche, keine Personaldiskussion

Daniel Günther zur K-Frage in der CDU

SHZ
Kiel
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Daniel Günther (CDU), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, im Gespräch mit den Bürgern vor der Bundestagswahl. Im kommenden Frühjahr muss er bei den Landtagswahlen gewinnen, doch seine Partei befindet sich im Bund in einer dramatischen Krise. Foto: Finn Warncke/shz.de

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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident sieht die Lage in seiner Partei als dramatisch an. Die CDU müsse in der Kanzlerfrage trotzdem handlungsfähig sein.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sieht die CDU in einer sehr ernsten Lage. „Die Situation ist aus meiner Sicht dramatisch. Eine CDU, die weniger als 25 Prozent holt, hat selbstverständlich Reformbedarf“, sagte er im Interview der „Kieler Nachrichten“ (Mittwoch).

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Wenn die Union dauerhaft Volkspartei bleiben wolle, dann heiße das definitiv Erneuerung, also „wichtige Themen zu besetzen und als Union wieder erkennbarer zu werden. Es muss jedem klar sein, dass dieser Prozess jetzt eine extrem wichtige Bedeutung hat.“ Die Union müsse aber in der Mitte verortet bleiben, sagte Günther.


Kandidat machte keinen Unterschied

Eine Personaldebatte fordere er nicht, „aber natürlich müssen wir das schlechte Wahlergebnis aufarbeiten“, sagte Günter der Zeitung. „Die Leute sind nicht scharenweise zu uns gekommen und haben gesagt, wegen Armin Laschet wähle ich CDU. Das muss man sicherlich bei der Aufarbeitung des Wahlergebnisses besprechen.“

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Jetzt gehe es dennoch erst einmal um Deutschland. „Das heißt, es muss eine Regierung gebildet werden, und dafür müssen wir als Union handlungsfähig sein und mit unserem Spitzenkandidaten Armin Laschet für solche Gespräche zur Verfügung stehen.“ Das Wahlergebnis sei schlecht, daher leiteten sich daraus überhaupt keine Ansprüche ab, sondern es gehe darum, für eine Regierungsbildung gesprächsbereit zu sein.

Günther sagte, er sei kein Laschet-Kritiker, sondern habe ihn immer zu allen Zeitpunkten unterstützt. „Es ist wichtig, dass eine Partei geschlossen in Wahlkämpfe zieht. Hierin liegt auch eine Ursache für das nicht so tolle Ergebnis“, so der Ministerpräsident. „Wir werden nicht immer als Partei wahrgenommen, in der alle an einem Strang ziehen.“

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