Wer mit dem Auto oder einem anderen Gefährt auf der Flensburger Straße in Schleswig unterwegs ist, kann quasi die Uhr danach stellen: In kurzen Abständen stößt man dort auf zum Teil tiefe Schlaglöcher. Auf Höhe der Neuwerkstraße wurden dort zwei größere Löcher zuletzt mit Kaltasphalt repariert. Schon wenige Tage später zeigte sich aber zumindest eines der beiden Schlaglöcher wieder in seiner ganzen Pracht.

Frost, UV-Strahlung und Temperaturen sorgen für Risse

Wie es zu solchen Schlaglöchern kommt, erklärt der stellvertretende Stadtsprecher Ike Oliver Obermüller: „Durch die Wirkung von Frost, UV-Einstrahlung und starken Temperaturschwankungen wird die Elastizität des Bitumens im Asphalt in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch kommt es mittelfristig zu Mikrorissen im Bindemittel, die mit der Zeit immer größer werden und allmählich die Struktur des Asphalts zerstören.“

Solche Risse im Oberbau können dabei aber auch entstehen, weil bereits vorhandene Risse im Erdreich unterhalb der Straße nach oben durchschlagen oder weil der Druck durch die Verkehrsbelastung zu hoch wird. „Risse sind häufig die Vorboten für spätere Schlaglöcher, denn durch sie kann Feuchtigkeit in den Straßenoberbau eindringen. Sobald es im Winter zu Eisbildung in den Rissen der Deck- und Binderschicht kommt, vergrößert das gefrierende Wasser sein Volumen um etwa ein Zehntel“, so Obermüller weiter. Bei wiederholtem Tau- und Frostwetter führe dies irgendwann zur Frostsprengung.

Schlaglöcher sollen notdürftig geflickt werden

Große Bauarbeiten sind in der besonders stark betroffenen und sanierungsbedürftigen Flensburger Straße in diesem Jahr aber nicht eingeplant. Die Schlaglöcher, die im Übrigen auch auf vielen anderen Fahrbahnoberflächen wie der Moltkestraße zu finden sind, sollen aber dennoch geflickt werden. „Die akuten Schlaglöcher wurden und werden im Rahmen der täglichen Straßenkontrollen erfasst und zur Bearbeitung an die Umweltdienste weitergeleitet. Diese Instandsetzungsmaßnahmen laufen im Rahmen der allgemeinen Straßenunterhaltung“, sagt der stellvertretende Stadtsprecher Ike Oliver Obermüller.

Sofern der geplante Haushalt der Stadt freigegeben wird, stehen aber an anderen Stellen noch weitreichende Bauarbeiten an. Die längste Baustelle ist nach Angaben der Stadtverwaltung dann in der St.-Jürgener-Straße geplant, wo zwischen dem Gelände der Verkehrsbetriebe Schleswig-Flensburg und der Einmündung zur Marie-Curie-Straße die Asphaltdeckschicht und die Asphalttragschicht auf rund 750 Metern erneuert wird.

Neuer Kreisel in der Nähe des Krankenhauses

Die Asphaltdeckschicht soll darüber hinaus im Jahr 2023 auch in den Straßen Ilensee, Haferteich und Möwenweg ausgebessert werden. Bei der letztgenannten Straße sollen auch die Gehwege bearbeitet werden. Die Stadt hat darüber hinaus auch noch einige Neubaumaßnahmen geplant, die im laufenden Jahr angepackt werden sollen. So ist für die Kreuzung St.-Jürgener-Straße und Mühlenredder der Bau eines Kreisverkehrs vorgesehen. Zudem soll die Brücke an der Schlossinsel erneuert werden.

Unter welchen Voraussetzungen die Bauarbeiten stattfinden sollen und welche Behinderungen das für den Verkehr mit sich bringt, steht aber noch nicht fest.