Diesel in Südtondern deutlich teurer geworden – spart man in Dänemark beim Tanken?

Diesel in Südtondern deutlich teurer geworden – spart man in Dänemark beim Tanken?

Diesel in Südtondern deutlich teurer geworden – spart man in Dänemark beim Tanken?

Hagen Wohlfahrt
Zuletzt aktualisiert um:
Je nach aktueller Marktsituation in beiden Ländern nutzen Autofahrer in der deutsch-dänischen Grenzregion Preisunterschiede beim Tanken gerne aus. Foto: Hagen Wohlfahrt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wer beruflich oder privat auf das Auto angewiesen ist und einen Diesel fährt, blickt dieser Tage wohl mit einiger Skepsis auf die Preistafeln der Tankstellen.

Seit Ende des Tankrabatts am 31. August haben vor allem die Preise für Diesel auch in Südtondern wieder deutlich angezogen; sie liegen aktuell gut 30 Cent über jenen vom Sommer, als die Bundesregierung für etwas Entlastung gesorgt hatte.

Am frühen Freitagnachmittag kostete Diesel beispielsweise an den Tankstellen an der B5 von Enge-Sande bis Süderlügum zwischen 2,139 und 2,169 Euro, während Superbenzin etwa 20 Cent günstiger war. Bei Super E10 sind die Preisunterschiede zu Diesel sogar noch größer. Je nach Tageszeit muss man hierzulande derzeit für Diesel aber sogar deutlich über 2,20 Euro berappen.

Benzin war lange Zeit billiger

„In der Regel war das früher umgekehrt“, weiß Uwe Christiansen von der Firma Wilhelmsen Automix in Enge-Sande, die auch eine Tankstelle betreibt. Benzin war also stets teurer als Diesel. Dass die Preise für Diesel momentan stärker anziehen, hat nach Angaben des Geschäftsführers einen einfachen Grund: „Das liegt daran, dass vor dem Winter die Nachfrage nach Heizöl steigt“, so Uwe Christiansen.

Zwar sind Diesel und Heizöl entgegen einer weit verbreiteten Ansicht nicht identisch – der Schwefelanteil beim Heizöl ist ungleich höher –, doch werden beide Treibstoffe im gleichen Raffinerievorgang hergestellt. Tanken darf man Heizöl natürlich nicht. Erstens ist es geringer besteuert und Autofahrer würden zwangsläufig zu Steuerhinterziehern. Zweitens vertragen es die modernen Dieselmotoren nach ADAC-Angaben auch gar nicht mehr.

Was man in Dänemark aktuell für Sprit bezahlt

Ein Tankabstecher nach Dänemark ist zurzeit auch keine Alternative für Dieselfahrer. Zu Beginn der Energiepreiskrise im März, kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs, lag der Spritpreis in der dänischen Kommune Tondern um bis zu 40 Cent niedriger als südlich der Grenze, etwa in Süderlügum. Viele Autofahrer aus der Grenzregion nutzten diese Möglichkeit, beim Tanken zu sparen.

Doch an diesem Freitag zahlte man in Tondern sogar etwas mehr: 16,09 Kronen je Liter Diesel, das sind umgerechnet 2,16 Euro. Erst recht kein Schnäppchen macht man aktuell im Königreich bei Super: 14,89 Kronen am frühen Freitagnachmitttag entsprechen genau zwei Euro. In Südtondern kostete Super zum gleichen Zeitpunkt knapp 1,95 Euro, Super E10 lag unter 1,90 Euro.

Mehr lesen