Nordfriesland

Eiderstedt: Biogasanlage drohte wegen starkem Regen einzureißen

Eiderstedt: Biogasanlage drohte wegen starkem Regen einzureißen

Eiderstedt: Biogasanlage drohte wegen Regen einzureißen

Frank Spyra/shz.de
Tönning
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Die Feuerwehr musste das Wasser von der Spitze des Gärbehälters in Kating abpumpen. Foto: Feuerwehr Tönning/shz.de

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Wiederholter Starkregen hat in den vergangenen Tagen eine Reihe von Feuerwehreinsätzen provoziert. Hilferufe wegen Unterführungen beantworteten die nordfriesischen Wehren ebenso wie die Meldung einer Biogasanlage, die hätte reißen können.

Der Druck in der Biogasanlage von Jan Schumann war an diesem Sonntag, 27. August, gerade niedrig genug, dass sich die Spitze des 32 Meter breiten Gärbehälters einwölbte und sich Regenwasser sammelte. Das brachte der Starkregen, der Sonntagvormittag über Eiderstedt niederging. Die Feuerwehr rückte aus Tönning an und pumpte das Wasser ab.

Feuerwehr pumpte mehr als 500 Liter Wasser aus Gäranlage

„Von unserer Drehleiter aus ließen wir eine Tauchpumpe in das Wasser und pumpten es ab“, erklärt Stefan Klützke, Wehrführer in Tönning. Kurz vor 12 Uhr hatte seine Wehr die Nachricht erreicht, dass sich das Wasser in dem rund zehn Meter hohen Reservoire sammelte. Vorsichtshalber sollten die 500 bis 1000 Liter Flüssigkeit entfernt werden, waren doch noch weitere Schauer angesagt.

„Schumann beseitigte zunächst eine Humusschicht auf der Zufahrt und brachte danach Schotter auf“, beschreibt Klützke die Hilfestellung des Betreibers. „Anschließend zog er unsere Drehleiter mithilfe seines Schleppers wieder auf den befestigten Hofplatz.“

Bredstedt: Brückenunterführungen durch Wasser blockiert

Gefahr habe keine bestanden, sagt Schumann. „Wäre das Dach wirklich gerissen, wäre das Gas entwichen. Das wäre teuer geworden, aber nicht gefährlich.“ Eine etwaige Explosionsgefahr habe zu keiner Zeit bestanden. „Ich betreibe die Anlage seit zwölf Jahren. So etwas ist mir noch nicht passiert.“ Klützke geht es ebenso: „Hier in der Region ist es das erste Mal, dass wir einen derartigen Einsatz hatten.

Nicht zum ersten Mal rückte die Feuerwehr in Bredstedt aus, weil die beiden Unterführungen des Mittelzentrums voller Wasser gelaufen waren. Sowohl in der Dörpumer Straße als auch in der Flensburger Straße war bereits am Samstag, 26. August, für Autos kein Durchkommen mehr. Das berichtet Christoph Denß, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr Bredstedt.

Denß erinnert an Starkregen Mitte Juli. „Damals zeigte sich in den Unterführungen bereits dasselbe Bild“, sagt er. Es gebe Abläufe, aber bei Starkregen seien sie nicht ausreichend. Allerdings sei das Wasser in der Dörpumer Straße auch nach 20 bis 30 Minuten wieder von selbst abgelaufen. In der Flensburger Straße übergaben die Einsatzkräfte den Fall an Polizei und Stadt.

Wasser in Keller

„Wir hatten auch noch einen Alarm wegen eines vollgelaufenen Kellers“, berichtet Denß. Den hätten die Feuerwehrleute bei Ankunft jedoch nicht feststellen können. Anders tags zuvor in Mildstedt. Anwohner riefen die Wehr dort wegen Wasser im Keller ihres Einfamilienhauses. Die Feuerwehr pumpte das Wasser mit Hilfe eines Nasssaugers ab. Gleichzeitig pumpten die Einsatzkräfte bei dem Einsatz am Freitag gegen 18.30 Uhr einen vollgelaufenen Gullischacht leer.

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