Steigende Infektionszahlen

Einreise nach SH: CDU fordert Corona-Tests für Dänen

Einreise nach SH: CDU fordert Corona-Tests für Dänen

Einreise nach SH: CDU fordert Corona-Tests für Dänen

SHZ
Kiel
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Hinter der Grenze liegt die Inzidenz deutlich höher als in Schleswig-Holstein. Foto: Gregor Fischer/shz.de

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Die Inzidenzwerte in Dänemark steigen in den Ferien deutlich. In Kolding und Apenrade gibt es hohe Werte. Ein deutscher Virologe warnt vor einem Einschleppen von Infektionen aus dem Nachbarland.

Angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen in Dänemark wächst in Schleswig-Holstein die Sorge vor einem Einschleppen des Erregers. „Ich appelliere an alle Reiserückkehrer aus Dänemark sowie alle dänischen Touristen in Schleswig-Holstein gleichermaßen, mit einem zeitnah durchgeführten Corona-Test der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken“, sagte der Chef der regierungstragenden CDU-Landtagsfraktion, Tobias Koch, unserer Zeitung.

Auch wenn die Inzidenzzahlen bei steigenden Impfquoten zunehmend an Aussagekraft verlören, lasse sich „mit einem kurzen Test viel für den Schutz der Gesundheit unserer Mitmenschen erreichen. Dafür sollte sich jeder Urlauber etwas Zeit nehmen!“

Landesweite Inzidenz 120, in Kopenhagen 382

Im dänischen Durchschnitt liegt die Inzidenz bei 119,4. In der Kommune Kopenhagen liegt sie bei 382.

Die Region Haupstadt mit einem Wert von 189,9 hat das Bundesaußenministerium seit Montag als Risikogebiet eingestuft. In Aarhus liegt der Wert bei 306.

Kolding mit einer Inzidenz von 158 und das Flensburg direkt benachbarte Apenrade mit 121 zählen ebenfalls zu den Kommunen mit hohen Inzidenzen in Dänemark.

Die Schwelle für örtliche Lockdown-Maßnahmen haben die dänischen Behörden gerade von einer Inzidenz von 300 auf 500 erhöht. Sie begründen das mit der erhöhten Impfquote. 46,3 Prozent der Dänen haben beide Dosen, 67,6 Prozent mindestens eine erhalten.

Virologe aus Kiel sieht an der Grenze „Defizite“

Der die Landesregierung beratende Virologe des Universitätsklinikums Schlewig-Holstein, Helmut Fickenscher, sieht ein Einschleppen der Alpha-Mutation aus Dänemark Anfang des Jahres in den Großraum Flensburg als mitursächlich für die damalige Belastung in Schleswig-Holstein an. Er sieht aktuell „Defizite“.

Fickenscher denkt dabei an zumindest stichprobenartige Grenzkontrollen für Einreisende aus Dänemark. Test-Aufrufe oder auch eine Test-Pflicht genügten da nicht. „Testergebnisse, die nicht kontrolliert werden, sind ein zahnloser Papiertiger“, sagt der Mediziner.

Bund will Einreiseregeln demnächst anpassen

Das Kieler Gesundheitsministerium mahnte zu umsichtigem Verhalten bei Aufenthalten in Dänemark. Es verweist darauf, dass die Einreise-Verordnung des Bundes voraussichtlich kommende Woche „in angepasster Form auf den Weg gebracht werde“. Die Überarbeitung solle auch auf das Infektionsgeschehen in unseren Nachbarländern durch Maßnahmen wie möglicherweise erweiterte Test-Regelungen reagieren.

Der Artikel ist um 21.05 Uhr korrigiert worden, da die landesweite Incidenz sowie die Inzidenz für die Region Hauptstadt falsch angegeben waren.

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