Tönning, Bredstedt, Rantrum

Um Energie zu sparen: Diese Bäder in Husum und Umgebung senken die Wassertemperatur

Diese Bäder senken die Wassertemperatur

Diese Bäder senken die Wassertemperatur

Yannik Burgemeister
Nordfriesland
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Im Erlebnisbad Bredstedt kann weiterhin in 26 Grad warmes Wasser abgetaucht werden. Foto: Volkert Bandixen/shz.de

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Das Gas wird teurer: Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine bekommen jetzt auch Schwimmgäste zu spüren. Senken auch die Bäder im südlichen Nordfriesland die Badetemperatur ab?

Im Husumer Schwimmbad wird es kälter: Um Gas einzusparen, wird die Wassertemperatur im Sportbecken um drei Grad gesenkt, erklärt Stadtwerke Geschäftsführer Benn Olaf Kretschmann. Statt in 28 Grad, ziehen Besucher in Zukunft im 25 Grad warmen Wasser ihre Bahnen. Und ab Mitte Juli wird auch das Kinderbecken heruntergekühlt: Von 33 auf 30 Grad. Das passiert jedoch erst nachdem die letzten Baby-Schwimmkurse abgeschlossen sind.

Nicht nur Preise als Grund

„Das Problem sind nicht nur die höheren Gaspreise, sondern vor allem das Füllen der Speicher für den Winter“, betont Kretschmann. Für ihn sind im Hinblick auf die Energiekrise nicht nur die Schwimmbäder in der Pflicht, sondern alle. „Wir sparen ungefähr acht Prozent an Energie ein, wenn wir die Temperaturen senken.“ Dazu gehört auch das Anpassen der Lufttemperatur im Schwimmbad, die immer zwei Grad wärmer als das Wasser sein soll.
Der Geschäftsführer stellt klar, dass die Besucher auch in Zukunft keine Auswirkungen auf die Eintrittspreise befürchten müssen.

Freibad Schobüll nicht betroffen

Das Freibad in Schobüll ist von sinkenden Temperaturen indes nicht betroffen, so der Stadtwerke-Geschäftsführer: „Dort gibt es gar keine zusätzliche Heizung.“ Stattdessen werde das Wasser über eine Photothermie-Anlage, also durch die Sonne, beheizt. Das bedeutet: Je besser das Wetter, desto wärmer das Schwimmbecken.

Rantrum mit Sonderlösung

Das Freibad in Rantrum hat nur wenig Probleme durch steigende Energiekosten. „Wir regulieren die Wassertemperatur über eine Biogasanlage“, erklärt Lasse Thomsen vom Bauhof Rantrum, der für die Technik im Freibad zuständig ist. Die überschüssige Hitze, die bei der Herstellung von Biogas entsteht, macht das Freibad ein Stück weit unabhängig von hohen Gaspreisen. „Die Wärme ist eh da“, so Thomsen über die Vorteile der Anlage.
Aktuell ist das große Becken in Rantrum 26 Grad warm, das Kinderbecken hat sogar 28 Grad.

Solarheizung in Tönning

Bei 25 Grad kann derzeit im Freibad Tönning geplanscht werden. Und das dürfte auch erstmal so bleiben. „Wir nutzen eine Solaranlage für unser Freibad und müssen mit Gas nur zu heizen“, erläutert Freibadleiter Dennis Domann. Eine 950 Quadratmeter große Solarfläche sorgt für genug Wärme, um das Wasser auf bis zu 28 Grad zu erhitzen. Viel mehr ist laut Domann ohnehin nicht notwendig: „Ein Freibad bei 30 Grad Wassertemperatur macht gar keinen Spaß.“
Die Solaranlage sei für das Freibad ein Glücksfall und sehr verlässlich: „Die Energie ist kostenfrei, und wir verschenken nichts davon.“

Auch in Bredstedt bleibt es warm

Im Erlebnisbad Bredstedt bleibt alles beim Alten. Das Becken hat laut Bademeister Philipp Rubach weiterhin 26 Grad. Und das aus gutem Grund: „Das Wasser muss eine gewisse Temperatur haben, damit die Leute zufrieden sind.“ Derzeit sei nicht geplant, daran etwas zu ändern, auch wenn die Energiekosten steigen. Ein Umlegen der Preise auf die Besucher stehe ebenfalls nicht zur Debatte, so der Bademeister.
Die Wassertemperatur wird nur in Ausnahmefällen angepasst: „Wenn das Wetter richtig gut und warm ist, kann es sein, dass wir das Becken etwas kälter machen.“
 

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