Volkstrauertag Schleswig

Erinnerung schafft die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Erinnerung schafft die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Erinnerung schafft die Verbindung

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Schleswig
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Kranzniederlegung am Mahnmal des Rosengartens: Das Erinnern an die Toten und Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aller Völker und Nationen verband die rund 60 Besucher der Gedenkstunde, drunter die Vertreter der Verbände und Institutionen. Foto: Christina Weiß / SHZ

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60 Gäste kamen an das Mahnmal am Rosengarten und hörten Gedenkworte unter anderem von der Bürgervorsteherin Susanne Roß.

Kein Volkstrauertag ohne Gedenken. Das Erinnern an die Toten und Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aller Völker und Nationen verband die rund 60 Besucher der Gedenkstunde, darunter die Vertreter der Verbände und Institutionen, die sich angesichts der Pandemie allesamt auf Abstand vor dem Mahnmal am Rosengarten in Schleswig versammelt hatten.

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„Der Zustand einer Gesellschaft offenbart sich darin, wie sie mit ihren Toten umgeht. Auch in Schleswig waren viel Familien betroffen vom Sterben ihrer Eltern, Großeltern und anderer Angehöriger in den beiden Weltkriegen. Nicht zuletzt hat auch der Bundeswehreinsatz in Afghanistan Opfer an Leib und Leben gefordert Ehrendes, würdiges Gedenken kann die manchmal aufkommende, bittere Frage nach dem Sinn dieser Opfer beantworten – und zwar dann, wenn die Gemeinschaft mit ihrer Anteilnahme die Betroffenen einhegt“, sagte Hans-Peter Scheibel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Volkstrauertag.


Bürgervorsteherin Susanne Roß berührte die Zuschauer mit ihren Worten, die zum Nachdenken anregten. „Wir brauchen diese Momente des Innehaltens, genauso wie wir Orte des Gedenkens brauchen, damit das, was geschehen ist, nicht verdrängt wird. In unserer heutigen Zeit, in der Kriege, Terrordrohungen oder Pandemien herrschen, da bekommt der Volkstrauertag plötzlich eine ungeheure Aktualität“, sagte Susanne Roß.

Schlüsse ziehen für die Gegenwart

Das Gedenken an die Toten sei auch Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und danach zu handeln. „Wann immer und wo immer wir heute helfen können, Blutvergießen zu beenden und Not zu lindern, wenn wir einen Beitrag leisten können, Versöhnungsprozesse voranzutreiben, wenn wir helfen können, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, dann müssen wir es tun. Wir dürfen nicht wegschauen, als ginge uns das nichts an“.


Erinnerungskultur sei die bewusste Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. „Ob wir die Lektionen der Vergangenheit gelernt haben, ist noch offen. Aber wir entscheiden mit darüber, wie das 21. Jahrhundert verlaufen wird“, sagte Schleswigs Bürgervorsteherin.

Musik vom Bläser-Quartett

Das Bläser-Quartett um Kreismusikschulleiter Willi Neu umrahmte die Gedenkstunde mit Bach-Chorälen. Veranstaltungstechniker Rüdiger Arp sorgte dafür, dass die Gedenkreden auf dem Gelände bestens gehört werden konnten.


Die Vertreter der Vereine, Verbände und Institutionen sowie der Stadt Schleswig und des Kreises Schleswig-Flensburg legten die Kränze nieder. Eine Abordnung des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ und der Feuerwehr Schleswig übernahmen die Gedenkwache. Alle Teilnehmer zusammen verliehen der Veranstaltung einen würdigen Rahmen.

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