Neubau an der Autobahn 7
Es wird leiser auf der Rader Brücke
Es wird leiser auf der Rader Brücke
Es wird leiser auf der Rader Brücke
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Vier Gemeinden bekommen mehr Lärmschutz und verzichten im Gegenzug auf Klagen gegen den Neubau der Autobahnbrücke.
Worauf es ihm als erstes ankommt, sagt Bernd Rothe von der Bund-Länder-Projektgesellschaft Deges gleich zu Anfang: „Die Uhr tickt.“ Denn schon in zwei Jahren soll der Neubau der Rader Hochbrücke im Zuge der A 7 bei Rendsburg beginnen. Jetzt ist ein weiterer wichtiger Schritt getan, denn vier Anrainer-Gemeinden haben auf Klagen gegen den Neubau verzichtet – und bekommen im Gegenzug mehr Lärmschutz in Form eines besonderen Asphalts.
„Wir sind guter Dinge, dass wir den Zeitplan einhalten können“, sagt Verkehrsstaatssekretär Thilo Rohlfs, der zum Ortstermin an die A 7 gekommen ist. Für den FDP-Politiker ist das ein „richtig guter Tag“. Denn mit dem Kontrakt, den er mit den um die Rader Hochbrücke liegenden Gemeinden Rade, Schülldorf, Ostenfeld und Schacht-Audorf geschlossen hat, sei ein möglicher Problempunkt aus dem Weg geräumt worden. „Große Verkehrsinfrastrukturprojekte leben von der Akzeptanz der Bürger“, sagt Rohlfs. Und: „Wir kommen den Gemeinden einen großen Schritt entgegen und erhoffen uns eine deutliche Verbesserung des Lärmschutzes für die Bürger.“ Denn der sei laut Gesetz nicht nötig gewesen. Allerdings sind mit dem Verzicht der Gemeinden trotzdem nicht die Klagen betroffener Anwohner gegen den Planfeststellungsbeschluss ausgeschlossen, den Rohlfs Ende des Jahres erwartet. Bislang liegen laut Ministerium rund 200 Einwände vor.
Lärmniveau soll sich halbieren
Auf insgesamt vier Kilometern Länge nördlich und südlich der neuen Rader Hochbrücke wird die Deges lärmmindernden Asphalt verbauen. Der soll die Lärmbelastung um bis zu vier Dezibel senken – vor allem, wenn große Lastwagen vorbeifahren. „Eine Senkung von drei Dezibel bedeutet eine Halbierung des Lärmniveaus“, sagt der Sprecher der Autobahngesellschaft, Christian Merl. Allerdings sei es technisch nicht möglich, den neuen Asphalt direkt auf dem Brückenbauwerk zu verbauen.
„Es war uns immer wichtig, dass es für alle vier Gemeinden eine deutliche Lärmreduzierung gibt“, sagt Hans Stephan Lütje, Bürgermeister von Rade. Es sei nicht selbstverständlich, dass Anrainer-Gemeinden ein Verkehrsprojekt so unterstützen. „Wir wollen alle die neue Brücke“, sagt Lütje, der sich mit dem Ergebnis aus mehrjährigen Verhandlungen zufrieden zeigt. In den kommenden Wochen wollen er und seine Kollegen die Bürger in den Gemeinden noch einmal genau über das Ergebnis informieren. „Wir haben da schon viel erreicht.“ So bleiben etwa die bestehenden Lärmschutzwände auch an dem neuen Bauwerk bestehen.
Zusatzkosten von mehreren zehntausend Euro
Die Zusatzkosten für den neuen Asphalt belaufen sich laut Rothe auf einige zehntausend Euro – angesichts von geplanten Gesamtkosten des Brückenneubaus von rund 300 Millionen Euro ein kleiner Betrag. Und Zeit sei schließlich auch Geld. Der bislang oft von Baufirmen verwendete Offenporige Asphalt wäre deutlich teurer gewesen und hätte laut Rothe häufiger erneuert werden müssen als der nun verwendete Asphalt.
Wie der aussehen kann, können sich Bürger schon auf der A 210 ansehen. Dort wird zwischen der Anschlussstelle Bredenbek und dem Rendsburger Kreuz bis Ende 2021 die Fahrbahndecke erneuert. „Und dafür verwenden wir schon das neue Material“, sagt Frank Ricke von der Autobahngesellschaft. Und auch hier sei man voll im Zeitplan.