Verkehrswende auf Sylt

Europa-Uni Flensburg: Wie kann der Insel-Verkehr bis 2045 klimaneutral werden?

Europa-Uni Flensburg: Wie kann der Insel-Verkehr bis 2045 klimaneutral werden?

Europa-Uni Flensburg: Insel-Verkehr soll klimaneutral werden

SHZ
Sylt
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Mit ausgeklügelten Mobilitätskonzepten könnten Staus wie diese in der Hauptsaison auf Sylt bald der Vergangenheit angehören. Zumindest wenn es nach dem Dialogprojekt "DiaMo-Sylt" geht. Foto: Syltpicture/Volker Frenzel

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Die Europa-Universität Flensburg hat mit ihrem Projekt „DiaMo-Sylt“ einen Dialogprozess in Gang gesetzt, der zum Ziel hat, auf Sylt bis 2045 eine Verkehrswende mit dem Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.

Der kürzlich gestartete Dialogprozesses Mobilität, kurz „DiaMo-Sylt“, ist an der Europa-Universität Flensburg (EUF) angesiedelt und wird durch die Gemeinschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) finanziert, wie die zuständige wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität, Catharina Rieve, shz.de mitteilt. In dem Projekt geht es konkret um einen politischen Dialogprozess zum Thema Verkehrswende auf Sylt mit Zielrichtung der Klimaneutralität 2045 im Verkehrssektor.

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Die Auftaktveranstaltung fand bereits im Januar statt und hat einen ersten Eindruck zu angedachten Klimaschutzzielen und den Möglichkeiten im Sektor Mobilität auf Sylt vermittelt. Im Fokus stehen fünf Handlungsfelder: Tourismus und Wirtschaft, Energiesysteme, Gebäudesektor, Mobilitätswende sowie Bildung und Konsum. Für diese Felder sollen im Zuge des Projekts konkrete ökonomisch und ökologisch nachhaltige Lösungsvorschläge für die insulare Mobilität auf Sylt erarbeitet werden.

Autos sind auf Sylt dominant

Zu den ersten Ideen, die bereits gesammelt worden sind, zählen beispielweise vermehrt auf Homeoffice zu setzen, Inlandurlaub, E-Mobilität und das sogenannte Sharing (Co-Working-Spaces, Car-Sharing). Vor allem die Alternativen zum Individualverkehr (ÖPNV, Radverkehr) müssten gestärkt werden, um der Dominanz der Autos auf Sylt entgegenzuwirken, wie eine zusammenfassende Grafik zur Auftaktveranstaltung deutlich macht. Demnach machen dem Inselklima unter anderem die mehr als 500.000 Autos zu schaffen, die pro Jahr auf Sylt unterwegs sind. Die Folge sind vor allem in der Hauptsaison teils sehr lange Staus. Auch beim Flugverkehr sowie bei Reisebussen sieht das Dialogprojekt Handlungsspielraum in Sachen Klimaneutralität.

Fünf Gemeindeworkshops bis Ende Oktober

Der Ausbau von Alternativangeboten würde „DiaMo-Sylt“ zufolge langfristig mehr Lebensqualität, mehr Verkehrssicherheit, eine verbesserte Luftqualität und weniger Lärm bedeuten. Dinge, von denen Insulaner als auch ihre Gäste gleichermaßen profitieren würden. Doch wie erreicht Sylt diese Ziele am besten? Was dürfen die Gemeinden überhaupt entscheiden? Welche rechtlichen Aspekte müssen bedacht werden? Das soll bis Oktober dieses Jahres im Rahmen von fünf Gemeindeworkshops weiter diskutiert und gemeinsam erdacht werden. Los geht es im März und im April, kündigt Rieve an, die die Projektkoordination für den Dialogprozess übernommen hat.

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