Schleswig-Holstein

FDP & SPD: Schwimmunterricht an Grundschulen ein Muss

FDP & SPD: Schwimmunterricht an Grundschulen ein Muss

FDP & SPD: Schwimmunterricht an Grundschulen ein Muss

Inga Gercke/shz.de
Kiel
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Ein Evergreen in Landtag: Schwimmunterricht. FDP und SPD wollen, dass der Schwimmunterricht an Grundschulen intensiviert wird. Foto: dpa/shz.de

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Der Schwimmunterricht ist ab der 3. Klasse Pflicht. FDP und SPD kritisieren, dass das nicht ausreichend umgesetzt werde und fordern die Regierung auf, den Druck auf Grundschulen zu erhöhen, um die Schwimmausbildung dort sicherzustellen.

Beim Schulwechsel auf die weiterführende Schule seien 60 Prozent der Kinder „keine sicheren Schwimmer“, kritisiert Annabell Krämer, sportpolitische Sprecherin der FDP, bei der letzten Landtagssitzung. Die Oppositionspartei fordert in einem Antrag die Regierung dazu auf, die Umsetzung des Schwimmunterrichts in Grundschulen intensiver zu verfolgen. Konkret fordern sie, dass Schwimmunterricht ein verpflichtender Teil des Sportunterrichts wird.

Auch die SPD stützt den Antrag der Liberalen. Martin Habersaat konkretisiert: „Je früher, desto besser, spätestens jedoch ab der Jahrgangsstufe drei.”

Land soll Anreise oder Kompaktkurse zahlen

Konkret fordert die FDP, dass die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen intensiviert werden soll. Außerdem solle das Land mögliche Kosten für die Anreise zur nächsten Schwimmstätte oder für Kompaktkurse für Schulen ohne Schwimmstätte in der Nähe übernehmen, so Krämer.

Privater Schwimmunterricht kann sich nicht jeder leisten

Aktuell sei es so, dass Schwimmunterricht hauptsächlich in der Freizeit stattfinde. “Die Eltern suchen händeringend nach Möglichkeiten, ihr Kind schwimmfähig zu bekommen”, so Krämer weiter. Es sei der falsche Weg, den Schwimmunterricht an externe Organisationen auszulagern. SPD-Mann Habersaat betont, dass vor allem Kinder aus einkommensschwachen Familien auf das Schulangebot angewiesen seien.

Keine verbindliche Zusage

CDU, Grüne und SSW stimmen dem Ziel, jedes Kind müsse schnellstmöglich schwimmen lernen, zu. Sie sind aber gegen eine verbindliche Zusage. Stattdessen müssten Weiterqualifizierungsbemühungen vorangetrieben und Gespräche mit allen am Schwimmunterricht Beteiligten fortgesetzt werden, erklärten Martin Balasus (CDU) und Malte-Jannik Krüger (Grüne), die einen entsprechend formulierten Änderungsantrag einbrachten. Der SSW argumentiert: „Schwimmunterricht ist bereits jetzt fester Bestandteil des Sportunterrichts an den Grundschulen und im Lehrplan Sport festgeschrieben. Mehr verpflichtende Umsetzung geht ja nun mal nicht”, so Jette Waldinger-Thiering.

Kein Ergebnis: Bildungsausschuss soll weiter beraten

Bildungsministerin Karin Prien nennt es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und holt auch die Eltern mit ins Boot. Dass Kinder aber in den Schulen kein Schwimmen lernen, sei „wirklich absurd“. Ja, es gäbe Nachholbedarf, da sei man aber mit der Schwimmlern-Offensive dabei. Beide Anträge sollen nun im Bildungsausschuss weiter besprochen werden.

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