Kappeln

„Fehlentwicklung“: Neubau in der Wassermühlenstraße sorgt für Unmut

„Fehlentwicklung“: Neubau in der Wassermühlenstraße sorgt für Unmut

Neubau in der Wassermühlenstraße sorgt für Unmut

Rebecca Nordmann/shz.de
Kappeln
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Der eingerüstete Neubau an der Wassermühlenstraße. Foto: Rebecca Nordmann/shz.de

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Seit mehreren Monaten wird an der Wassermühlenstraße in Kappeln ein neues Mehrfamilienhaus gebaut. Dass das nicht allen gefällt, wurde jetzt deutlich.

In der Wassermühlenstraße ist im Laufe dieses Jahres ein Neubau entstanden, der nicht auf uneingeschränkte Begeisterung stößt. Dem Kappelner Bürger Manfred Leidenfrost jedenfalls war die Sache ein solcher Dorn im Auge, dass er sich veranlasst sah, seinem Unmut in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses Luft zu machen.

Keine Steuerung über einen B-Plan

Im vergangenen Februar hatte dasselbe Gremium den Neubauplänen an dieser Stelle – etwa in Höhe des Regionalzentrums auf der gegenüberliegenden Seite – sein Einvernehmen erteilt. Einvernehmen deshalb, weil die Stadt in diesem Bereich über keinen B-Plan verfügt. Die Möglichkeit der konkreten Steuerung seitens der Politik sind daher deutlich begrenzt.

Mehrfamilienhaus statt zwei Einfamilienhäusern

Die damals vorliegenden Pläne sahen vor, zwei vorhandene Einfamilienhäuser abzureißen und stattdessen ein Mehrfamilienhaus in zweigeschossiger Bauweise mit ausgebautem Sattel- oder Walmdach zu errichten.

Der Bauausschuss entsprach diesem Wunsch – auch, weil in der Nachbarschaft bereits zweigeschossige Wohnbauten mit geneigtem Dach existieren. Und wenn kein B-Plan als Steuerungselement herangezogen werden kann, dient laut Baugesetzbuch „Art und Maß der Umgebung“ als Orientierung und Entscheidungsgrundlage.

Gleichzeitig legte der Ausschuss daher fest, dass die Firsthöhe nicht höher sein dürfe als die Firsthöhe der benachbarten Häuser der Wassermühlenstraße und der Apfelallee.

Anderes Wohnhaus wird „eingemauert“

Und so entwickelte sich also eine rege Bautätigkeit in der Wassermühlenstraße, dessen Ergebnis Manfred Leidenfrost jetzt als „Fehlentwicklung“ beschrieb. Nach seiner Überzeugung passe der Neubau gerade nicht in die Umgebung hinein, vielmehr gewinne er den Eindruck, dass das deutlich kleinere Wohnhaus davor „eingemauert“ werde.

Wunsch nach Vermeidung solcher Entwicklung

Weiter sprach Leidenfrost von einem „Riesenblock“, der „nicht gut für das Bild von Kappeln“ sei. Vom Bauausschuss wollte er daher wissen, wie solch eine Entwicklung vermieden werden könne.

Die Antwort des Ausschussvorsitzenden Lars Braack (SPD) fiel kurz aus: „Mit einem B-Plan.“ Dessen Aufstellung ist allerdings nie kostenlos zu haben.

Bürgermeister Joachim Stoll kündigte in diesem Zusammenhang an, künftig um Visualisierungen von geplanten Bauvorhaben bei den Investoren und Planern zu bitten. „Das ist hilfreich, um die Auswirkungen rechtzeitig zu erkennen“, sagte er.

Im Falle der Wassermühlenstraße greift dieser Wunsch jedoch nicht mehr.

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