Kooperation verstärken

Flensburg und Handewitt prüfen gemeinsame Flächen auf Gewerbe und Wohnen

Flensburg und Handewitt prüfen gemeinsame Flächen

Flensburg und Handewitt prüfen gemeinsame Flächen

SHZ
Handewitt
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„Dänisches Bettenlager“: Auf der anderen Straßenseite ein Wohngebiet der Zukunft? Foto: Jan Kirschner/shz.de

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Stadt und Gemeinde wollen ihre langjährige Wirtschaftsentwicklungsgemeinschaft auf weitere Projekte ausdehnen. Im Handewitter Hauptausschuss wurde der neue Sachstand erörtert.

Politik und Verwaltung von Flensburg und Handewitt einigten sich im Herbst 2019 darauf, ihre seit fast drei Dekaden praktizierte Wirtschaftsentwicklungsgemeinschaft (WEG), die sich im großen Gewerbegebiet an der Autobahn niederschlug, auf weitere Projekte auszudehnen. Neben der Ökonomie sollten verstärkt Wohnen, Verkehr und Umweltschutz in den Fokus rücken. „Wir haben die Kooperation auch in der Pandemie vorangetrieben“, sagte Handewitts Bürgermeister Thomas Rasmussen.

Der Hauptausschuss der Flensburger Umlandgemeinde war nun Schauplatz eines Sachstandberichtes. Dazu war Milena Martinsen vom Flensburger Fachbereich „Stadtentwicklung und Klimaschutz“ eingeladen.

Erste Flächenprüfung ergibt vier Favoriten

Im Technischen Rathaus nahm man im Übergangsbereich zwischen Stadt und Gemeinde einige Flächen unter die Lupe und bewertete sie nach Faktoren wie Erschließbarkeit, Nähe zur sozialen Infrastruktur oder Eingriffe in Natur und Landschaftsbild. Vier Favoriten schälten sich heraus. Zwei Flensburger Areale, eines zwischen Zollhäusern und Gartenstadt, das andere im nördlichen Anschluss von Altholzkrug, scheinen als kleineres Gewerbegebiet denkbar. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam man für eine Fläche nordöstlich vom „Heideland“.

Begehrlichkeiten für altbekannte Fläche in Weding?

Dagegen wird in Weding, nordwestlich der Flensburger Straße, ein Wohngebiet für möglich gehalten. Im Moment wächst gegenüber der Zentrale des „Dänischen Bettenlagers“ der Mais. Diese landwirtschaftliche Nutzung kann durchaus von längerer Nutzung sein, denn das Ackerland befindet sich noch in privater Hand. Obwohl es sich schon früher einmal im Fokus einer baulichen Entwicklung befand, wie Handewitts Bürgervorsteher Wolfgang Hennig verriet: „Um diese Fläche hat sich schon Bernd Rehmke bemüht.“


Dieser war Bürgermeister der Gemeinde Jarplund-Weding, die 2008 mit Handewitt fusionierte. Auch die drei anderen Flächen – so war im Hauptausschuss zu hören – gehören nicht einer der beiden Kommunen. „Eine erste Flächenprüfung hat gar nichts mit Baurecht zu tun“, betonte Milena Martinsen.

Interesse seitens des Einzelhandels

Im Rahmen des Flensburger Einzelhandelskonzept wurde geprüft, ob eine Nahversorgung in Weding, womöglich an der Flensburger Straße, schädlich für das Stadtteilzentrum Weiche (mit „Rewe“ und „Aldi“) wäre. Demnach ist eine „kleinteilige Grundversorgung“, also ein Supermarkt mit weniger als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, denkbar.

Bislang gibt es im zweitgrößten Handewitter Ortsteil weder Vollsortimenter noch Discounter. „Es ist ein Erfolg, dass wir für Weding eine ergänzende Nahversorgung bekommen können“, meinte Thomas Rasmussen. „Es gibt auch Interesse seitens des Einzelhandels.“

Einigkeit über Radweg am Flugplatzweg

Eine Umsetzung wird dennoch auf sich warten lassen. Neben einem Grundstückskauf müsste ein Bauleitverfahren in Gang gesetzt werden. Definitiv schneller wird es gehen mit einem Radweg am Flugplatzweg in Langberg. Obwohl die Gemengelage als ungewöhnlich bezeichnet werden kann: Der Straßenkörper liegt auf Handewitter Territorium, der östliche Seitenstreifen, auf dem der Radweg entstehen soll, gehört zu Flensburg. Die beiden Nachbarn sind sich einig geworden. „Wir haben uns an den Kosten für die Planung beteiligt“, berichtete Thomas Rasmussen. „Bereits im Oktober soll es mit dem Bau losgehen.“

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