Jubel auf der einen, Skepsis auf der anderen Seite. Nachdem am Montag die Testpflicht für ungeimpfte Restaurantbesucher gefallen ist, scheiden sich in Flensburg die Geister. „Der Dehoga hat dafür gekämpft, dass die Kollegen von der Testpflicht befreit werden“, sagt Hans-Martin Hansen, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes Schleswig-Flensburg. „Das ist existenziell für die Betriebe.“

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Persönlich will sich Hansen zu der Debatte nicht äußern, verweist aber beispielsweise auf Mecklenburg-Vorpommern, wo bereits seit anderthalb Monaten auf die Testpflicht verzichtet würde und es noch keine größeren Vorkommnisse gebe.

Aus Sicht des Dehoga war die Lockerung alternativlos: „Wenn die Terrasse brechend voll ist und es regnet, was dann?“ nennt Hansen als Beispiel für Situationen, in denen die neue Regelung Erleichterung für die Gastronomen bedeutet. Er räumt aber auch ein: „Man kann da geteilter Meinung sein.“ Schlussendlich müssten die Betriebe vor Ort jeweils selbst entscheiden, wie sie damit umgehen wollten.

Bereits am Montag kündigten einige Betriebe an, weiterhin auf Nummer sicher gehen und an der Testplicht festhalten zu wollen. Davon ausgenommen sind geimpfte oder genesene Gäste. „Da die Zahlen weiterhin steigen, verlangen wir weiterhin von jedem Gast einen Test, Impfpass oder Genesenerklärung. Auch wenn die Landesregierung es nicht mehr vorsieht, halten wir weiterhin an der Regel fest“, teilten die Inhaberinnen der Hafenkneipe Bärenhöhle, Kirsten Pommer und Sabine Ralfs, auf Facebook mit.

„Wir haben nun gesehen, wie schnell es in der Gastro passieren kann und wir, als Inhaberinnen, haben die Pflicht unser Personal und Gäste zu schützen. Deshalb gilt bis auf Weiteres: Wer einen Helgoländer haben möchte, muss sich weiterhin an die Testregelung halten.“

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Am Montag war ein Corona-Fall im Klähblatt bekanntgeworden. Der Pub am Willy-Brandt-Platz hatte daraufhin unter den Gästen eine Umfrage gestartet, ob die Testpflicht beibehalten werden soll. Das Ergebnis sei eindeutig ausgefallen, erklärt das Team: „Wie schon am Sonntag angekündigt, werden wir trotz der neuen Regel, dass Gäste keinen negativen Test mehr für einen Gastro-Besuch benötigen, trotzdem einen Test von Euch verlangen. Unsere Gäste haben dafür demokratisch abgestimmt und dem wollen wir gern folgen“, heißt es auf der Facebookseite.

Weitere Restaurants schließen sich an

Auch Green Kitchen in der Norderstraße sowie das Café K in Sonwik und am Südermarkt wollen an der Testpflicht festhalten. Noch ist unklar, wie sich die Entscheidungen der Gastronomen auf die Resonanz der Besucher auswirken wird. Die Resonanz in den sozialen Netzwerken fällt derweil überwiegend positiv aus: „Wir öffnen erst morgen wieder und wissen noch nicht wie es angenommen wird. Jedoch sehen wir auf Facebook und Instagram die Kommentare unserer Gäste und die sind alle zu 100 Prozent dafür und sprechen sich ebenso dafür aus“, so Björn Pommer, Sohn der Bärenhöhle-Inhaberin Kirsten Pommer.

Er bleibt zuversichtlich: „Sehen wir es entspannt. Wir glauben, der feste Kern an Stammgästen wird uns weiterhin treu bleiben. Man darf auch nicht vergessen: Im Umkreis von 50 Meter sind zwei Teststationen, da sollte es ja nicht so schwer sein und viele sind bereits zweimal geimpft, das sehen wir bei der Zutrittskontrolle“, sagt Pommer.