Gesellschaft

Flüchtlingscontainer in Schafflund: Einwohner verschaffen sich einen Eindruck

Flüchtlingscontainer in Schafflund: Einwohner verschaffen sich einen Eindruck

Flüchtlingscontainer: Einwohner machen sich ein Bild

Helga Böwadt/shz.de
Schafflund
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Daniela Hinrichs aus der Amtsverwaltung stand den Besuchern am Tag der offenen Tür zu organisatorischen Fragen Rede und Antwort. Foto: Helga Böwadt

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Ist die vorübergehende Unterbringen von Geflüchteten in Containern angemessen? Darüber hatte es in Schafflund im Vorwege Diskussionen gegeben. Nun konnten sich die Bewohner einen Eindruck vor Ort verschaffen.

Diese Gelegenheit gibt es nur einmal. Bevor die ersten Wohncontainer in Schafflund von Flüchtlingen belegt werden, konnten sich die Einwohner selbst einen Eindruck vor Ort verschaffen. Dazu hatte Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen in ihrem Einwohnerbrief eingeladen.

Wann kommen die Flüchtlinge?

Neben vielen Gemeindevertretern kamen auch einige interessierte Bürger, deren Fragen unter anderem von Daniela Hinrichs von der Amtsverwaltung und der Flüchtlingskoordinatorin des Amtes, Hanne
Hansen, beantwortet wurden.

Eine der häufigsten Fragen: Wann kommen die Flüchtlinge? Zunächst wird nur eine Familie einziehen, die übrigen sechs Container bleiben noch leer, ebenso wie die neuen vier in Großenwiehe und die drei Wohneinheiten in Medelby, mit deren Aufstellung das Amt für mögliche Aufnahmen Vorsorge getroffen hat. „Aber das kann sich täglich ändern“, sagte Daniela Hinrichs. „Wir haben in der Regel einen Vorlauf von vier Wochen.“

Überall sollen die Wohncontainer nur als vorübergehende Notunterkunft dienen, allerdings sei die Situation auf dem regulären Wohnungsmarkt so angespannt, dass es immer schwieriger werde, adäquaten Wohnraum von Seiten des Amtes zu finden.

Container sind gut ausgestattet

Pro Wohneinheit gibt es zwei kleine Räume mit jeweils zwei Betten, einen Sanitärraum mit Dusche und Toilette sowie eine kleine Küche mit Kühlschrank, Waschmaschine und Essecke, alle einheitlich mit neuem Inventar ausgestattet. „Innen ist ja alles top eingerichtet“, war bei der Besichtigung zu hören, doch darauf folgte das Aber: „Das Außengelände ist alles andere als gastfreundlich, die Mauern rundum sind hässlich und einengend.“

Zwar wurden ein paar bepflanzte Blumenkübel bereits aufgestellt und Sitzbänke werden folgen, um die Aufenthaltsqualität im Freien des ehemaligen ATR-Geländes zu verbessern, doch das reichte vielen Besuchern nicht. Es wurde lebhaft und kontrovers diskutiert: Der Forderung, möglichst die Mauer zur Straße hin zu entfernen, wurde entgegnet, die Menschen hätten mit dem entstandenen Innenhof mehr Privatsphäre, weil Vorbeigehende keine Einsicht bekämen.

Vorschläge kamen, die Mauern rundum mit Farbe zu gestalten, vielleicht mit Schülern, oder davor mehr Kübel mit Bäumen und Blumen aufzustellen, um den Flüchtlingen einen freundlicheren Anblick zu bieten.

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