Tierwelt

Föhrer Störche versammeln sich in Wrixumer Marsch zum „Picknick“

Föhrer Störche versammeln sich in Wrixumer Marsch zum „Picknick“

Föhrer Störche versammeln sich in Wrixumer Marsch

Jörg Brökel/shz.de
Föhr
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Finden derzeit noch reichlich Nahrung: Weißstörche in der Wrixumer Marsch. Foto: Jörg Brökel

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Kein Flug mehr in den warmen Süden. Dafür wäre es jetzt sowieso zu spät. Viele Föhrer Störche bleiben im Winter auf der Insel. Das schaffen sie allerdings nur mit Hilfe.

Der Tisch scheint nach dem Regen der vergangenen Wochen reich gedeckt zu sein in der Wrixumer Marsch: Mehr als ein Dutzend Weißstörche treffen sich dort fast täglich zum Picknick auf den feuchten Grasflächen. Sie sammeln sich jedoch keinesfalls, um gemeinsam in den Süden ins Winterquartier zu fliegen. Dafür ist es inzwischen zu spät. Ihre Artgenossen haben sich schon vor Wochen auf den Weg Richtung Südspanien oder Afrika gemacht.

Diese Tiere stammen aus dem Gehege an der Wyker Feldstraße und gehören zu einer inzwischen fast 30-köpfigen Storchenfamilie. Sie verzichten auf den beschwerlichen Langstreckenflug und überwintern auf der Insel, sind dabei allerdings auf menschliche Hilfe in Form von Futter angewiesen. Die Unterstützung gibt es beim Storchenexperten Dieter Risse.

Er ist der Initiator des Storchenparks in Wyk und quasi der Vater der Kompanie: Seit er in den 90er Jahren einen flugunfähigen Storch aus Bayern aufpäppelte und kurz darauf eine verletzte Störchin aus Hessen auf die Insel holte, war mit „Romeo“ und „Julia“ der Grundstein für die Storchenpopulation auf Föhr gelegt.

Fast 40 Jahre lang hatte es auf der Insel kein Brutpaar mehr gegeben. Durch Flurbereinigung und Entwässerung war den an sich scheuen Vögeln die Lebensgrundlage genommen worden. Derzeit scheint es noch ausreichend Nahrung zu geben: Frösche, Mäuse, Würmer und Insekten gehören für die Störche zu den Delikatessen.

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