Studie zur Akzeptanz

Forscher fragen: Was sagt die Bevölkerung in Klixbüll und Umgebung zur Flugwindkraftanlage?

Forscher fragen: Was sagt die Bevölkerung in Klixbüll und Umgebung zur Flugwindkraftanlage?

Forscher fragen: Was sagt die Bevölkerung in Klixbüll und Umgebung zur Flugwindkraftanlage?

SHZ
Klixbüll
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Seit drei Jahren wird die Flugwindkraftanlage in Klixbüll westlich der B5 getestet. Foto: SkySails Group Foto: 90037

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Ein Kohle- oder ein Kernkraftwerk will heute niemand mehr vor der Haustür haben, aber auch ein Windpark oder eine Solarenergieanlage können auf Widerstand in der Bevölkerung stoßen. Und was ist mit Flugwindkraftanlagen?

Auf der Energiewende liegt ein Hauptaugenmerk der Politik und der einschlägigen Branchen, gerade in Schleswig-Holstein, gerade in Nordfriesland. Doch die Akzeptanz sowohl von Windkraft- als auch von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist längst nicht in der gesamten Bevölkerung vorhanden.

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Geräuschentwicklung und Schattenwurf bei Windrädern, Beeinträchtigung des Landschaftsbildes oder negative Folgen für die Tierwelt sind die Hauptargumente gegen die gängigsten Formen der erneuerbaren Energien.

Keine Erfahrungswerte

Noch gar keine Erfahrungswerte gibt es hinsichtlich der Akzeptanz von Flugwindkraftanlagen, einer Technologie, die noch in der Erprobung steckt. Eine der wenigen Pilotanlagen in Europa steht in Klixbüll. Der landschaftliche Eingriff für den Bau von Flugwindkraftanlagen ist nach Dafürhalten der Projektbetreiber deutlich geringer als bei konventionellen Windenergieanlagen. Doch was sagen die Bürger in der direkten Umgebung zum Betrieb der Anlage?

Genau das will die Doktorandin Helena Schmidt von der Technischen Universität Delft in den Niederlanden herausfinden. Sie untersucht nach eigenen Angaben gemeinsam mit Kollegen von der Medical School Hamburg, wie Flugwindenergie von den Menschen wahrgenommen und beurteilt wird, welche Faktoren die Wahrnehmung beeinflussen und welche Maßnahmen als entlastend empfunden werden könnten.

Anwohner-Befragung

„Dazu führen wir über das zweite Juniwochenende eine Befragung unter Anwohnern in Klixbüll und Umgebung durch. Es ist die erste wissenschaftliche Akzeptanzstudie zu Flugwindenergie“, so die Wissenschaftlerin, die aus der Nähe von Dortmund stammt.

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Aus den Daten wollen die Wissenschaftler Empfehlungen für zukünftige Anlagen ableiten und die Ergebnisse mit Flugwindenergie-Entwicklern besprechen. „Durch ihre Teilnahme können Anwohner also zu einer bürgernahen Energiewende beitragen“, findet Helena Schmidt. Die Gemeinde Klixbüll sowie der Betreiber der Anlage, Sky-Sails Power, unterstützen nach Angaben Schmidts die Befragung.

Wer angesprochen wird

Zurzeit verschicken die Sozialforscherin und ihre Kollegen Einladungen an Anwohner, die in einem Umkreis von zweieinhalb Kilometern zur Flugwindkraftanlage wohnen, also etwa im nordöstlichen Teil von Niebüll, im Randbereich von Klockries, in Klixbüll oder in Bosbüll.


„Wir möchten jedoch auch weiter von der Anlage entfernt wohnenden Bürgern die Möglichkeit geben, sich an der Befragung zu beteiligen.“ Und zwar jenen, die in einem Umkreis bis zu fünf Kilometern rund um die Anlage leben. Dann dürfen sich auch Bürger praktisch in ganz Niebüll oder aber in Uphusum, Holm und Braderup angesprochen fühlen. Wer Interesse hat, seine Meinung zu äußern, aber nicht kontaktiert wurde, kann sich bei Projektleiterin Helena Schmidt melden.


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