Schulen in Nordfriesland
Friesisch, Dänisch und Platt: So wird der Unterricht leicht gemacht
Friesisch, Dänisch und Platt: So wird der Unterricht leicht gemacht
Friesisch, Dänisch und Platt: Unterricht leicht gemacht
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Damit Friesisch, Dänisch und Plattdeutsch lebendig bleiben, müssen Kinder die Sprachen lernen. Darum kümmern sich die Modellschulen, die jetzt neu entwickeltes Lernmaterial erhalten haben.
Gut 3000 Schüler in Schleswig-Holstein erhalten mittlerweile Unterricht in Niederdeutsch, Dänisch und Friesisch. 63 Modellschulen (sieben Dänisch, zwölf Friesisch und 44 Niederdeutsch) sind inzwischen vom Land für ihren Unterricht in den besagten Minderheiten- und Regionalsprachen mit einem Modellschulschild ausgezeichnet worden.
Jetzt hat das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) im Rahmen der Förderung dieser Sprachen neue Lernhilfen entworfen. Für die „Paul und Emma-Büchern“ in Niederdeutsch, Dänisch, Frasch (Festlandfriesisch) und Fering (Föhrer Friesisch) gibt es nun auch bebilderte Lernkärtchen mit Wörtern aus elf Kategorien, wie Farben, Familie, Essen und Trinken oder an der Küste.
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Eine Grundschule, alle drei Sprachen
Stellvertretend für alle Modellschulen überreichte nun Dr. Gesa Ramm, Direktorin des IQSH, mit den IQSH-Landesfachberaterinnen Lena Grützmacher (Friesisch), Renate Jacob (Dänisch) und Karen Nehlsen (Niederdeutsch), die Lernkärtchen-Sets an die Grundschule Breklum-Bredstedt-Bordelum. Die Grundschule ist schon etwas Besonderes: An ihr werden alle drei Sprachen unterrichtet.
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Schulleiterin Renate Harrsen und ihre für die Fächer zuständigen Kolleginnen nahmen denn auch stolz das Modellschulschild in vorerst ausgedruckter Form entgegen. So unterrichten am Standort Breklum Anna Puschmann Friesisch, in Bordelum Ose Oldsen Plattdeutsch und Ilka Jacoby Dänisch, sowie am Standort Bredstedt Aaltien Wendrich und Eike Jürgensen Plattdeutsch.
Wie gut sie die Sprachen beherrschen, zeigten Grundschüler der drei Standorte mit Sketchen und musikalischen Beiträgen in den jeweiligen Sprachen.
Minderheiten-Sprachen in Gefahr
Der Landrat wies in seinen Grußworten in Plattdeutsch darauf hin, dass die Sprachen in Gefahr sind. Umso wichtiger sei es, die Vielfalt der plattdeutschen,friesischen und dänischen Sprache und ihrer Kultur im Kreis zu erhalten und zu fördern. Dazu leisteten die Schulen maßgebliche Beiträge, denn längst nicht mehr werden die Sprachen von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben.
Die Schulleiterin erklärte: „Wir wohnen in einer Region, in der alle drei Sprachen eine wichtige Rolle spielen. Wir waren uns im Kollegium einig, dass wir uns als Modellschule bewerben sollten, als das Angebot des IQSH kam.“