Badeunfall

Fünfjähriger ertrinkt in der Schleswiger Schwimmhalle

Fünfjähriger ertrinkt in der Schleswiger Schwimmhalle

Fünfjähriger ertrinkt in der Schleswiger Schwimmhalle

Sven Windmann/ shz.de
Schleswig
Zuletzt aktualisiert um:
In der Schleswiger Schwimmhalle ist Ende August ein Fünfjähriger ertrunken. Foto: Henrik Matzen/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der tragische Unfall ereignete sich bereits an einem Samstag vor drei Wochen – und zwar mitten im laufenden Betrieb. Informationen dazu gibt es aber erst jetzt auf Nachfrage.

In der Schleswiger Schwimmhalle, dem „Fjordarium“, hat sich eine Tragödie ereignet. Bereits am 27. August ist dort ein fünfjähriger Junge ertrunken. Das hat die Polizei am Montag auf Nachfrage bestätigt.

Unfall ereignete sich an einem Samstagnachmittag

Demnach habe sich das Unglück gegen 17.20 Uhr ereignet. Und zwar mitten im laufenden Betrieb an einem Samstagnachmittag. Laut Christian Kartheus, Sprecher der Polizeidirektion Flensburg, habe der Vater das Kind im Bereich des Nichtschwimmerbeckens offenbar einen Moment nicht beaufsichtigt. Als er wiederkam, habe der Junge im Wasser getrieben. Es seien Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen worden. Danach kam das Kind ins Schleswiger Helios-Klinikum. Von dort aus wurde es nach Kiel verlegt, wo es am Folgetag verstarb.

Es sei, so Kartheus weiter, daraufhin ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden. „Der Fall liegt jetzt bei der Staatsanwaltschaft.“ Weitere Angaben zu dem tragischen Unfall wolle er deshalb nicht machen.

Es bleiben Fragen

Dennoch bleiben Fragen. Wie konnte ein Kind an einem Wochenende, wenn also insbesondere Familien ins Schwimmbad gehen, trotz Badeaufsicht ertrinken? Und: Wieso wurde die Öffentlichkeit nicht über den Unfall, der sich ja in einer öffentlichen Schwimmhalle ereignete, informiert? So, wie es in anderen Fällen, etwa bei tödlichen Verkehrsunfällen oder Badeunfällen an Stränden, üblich ist.

Polizeisprecher Christian Kartheus wiegelt ab, antwortet darauf folgendermaßen: „Wir informieren die Öffentlichkeit bei Unglücksfällen nicht pauschal. Auch mit Blick auf betroffene Familien.“ Da entscheide man von Fall zu Fall.

Das sagen die Stadtwerke und der Bürgermeister

Auch Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer der Stadtwerke SH, die das „Fjordarium“ betreiben, hält sich bedeckt. „Wir bedauern den Vorfall sehr. Aber ich sage dazu weiter gar nichts, zum Schutze meiner Mitarbeiter.“ Alles Weitere liege jetzt in den Händen der Staatsanwaltschaft.

Ähnlich zugeknöpft äußert sich Bürgermeister Stephan Dose. „Es ist ein tragisches Unglück passiert, ja. Unser ganzes Mitgefühl gilt der betroffenen Familie“, sagt er. Weitere Kommentare wolle er nicht abgeben. Warum aber der Vorfall nicht öffentlich gemacht wurde und erst jetzt auf Nachfrage bestätigt wird? „Die Gründe dafür kenne ich nicht, da bin ich der falsche Ansprechpartner“, so Dose weiter.

Mehr lesen

Kommentar

Meinung
Jørgen Kühl
„Das internationale Engagement der deutschen Minderheit seit 1989“