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Für diese kleinen Läden läuft es in Schleswig besonders gut

Für diese kleinen Läden läuft es in Schleswig besonders gut

Für diese kleinen Läden läuft es in Schleswig besonders gut

Marcel Nass/shz.de
Schleswig
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Kleine Geschäfte, wie „Glückskind“ im Stadtweg 6, kommen bei den Einheimischen und vor allem auch bei Touristen gut an. Foto: Marcel Nass/shz.de

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In der Schleswiger Ladenstraße herrscht seit vielen Jahren ein reges Kommen und Gehen. Neue Geschäfte, die sich erst vor wenigen Jahren angesiedelt haben, haben sich bereits erweitert. Das Stadtmarketing und die Interessengemeinschaft Ladenstraße nennen Gründe.

Schmale Gassen und kleine Läden: Schleswigs Innenstadt ist nicht wirklich für große Geschäfte und überregional bekannte Ladenketten bekannt. Die Vielzahl an inhabergeführten Geschäften macht dabei aber gerade den Charme der Innenstadt aus. So sieht es zumindest Stadtmanager Helge Schütze: „Unsere Innenstadt ist im Vergleich zu anderen Städten halt etwas anders. Diese ganzen individuellen Unternehmen verleihen der Ladenstraße aber auch eine besondere Note“, so Schütze.

Kleine Läden besonders bei Touristen beliebt

Für ihn ist es nicht überraschend, dass vor allem kleinere Läden in der Schleistadt zuletzt große Erfolge erzielt haben. „Die Betreiber hier in der Stadt planen alles gut durch. Natürlich profitieren sie aber auch davon, dass Schleswig als Reiseziel immer beliebter wird. Die kleinen Läden kommen besonders bei den Touristen gut an“, sagt Schütze. Als Beispiele für die gut laufenden Geschäfte kann er vor allem das Kinderbekleidungsgeschäft „fraumeyer“ oder auch den Wohnaccessoires-Laden „Glückskind“ nennen. Letzterer hat sich beispielsweise erst Mitten in der Corona-Zeit Ende 2020 etabliert und ist vor Kurzem vom Stadtweg 6 in die Hausnummer 20 gezogen – mit einer doppelt so großen Ladenfläche.

Auch Christian Liesegang, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Ladenstraße (IGL), beobachtet die aktuelle Lage der Innenstadt mit viel Optimismus. Für ihn ist das mutige Unternehmertum eine der Stärken in Schleswigs Innenstadt. „Die Gründer hier haben wirklich gute und vor allem auch individuelle Konzepte. Das scheint sehr gut anzukommen“, so Liesegang. Neben „Glückskind“ fallen ihm mit „Eigenart“ (Stadtweg 34) und auch den „Schleizwergen“ weitere Läden ein, die sich zuletzt vergrößert haben.

Leerstände werden mit kreativen Ideen gefüllt

Die vielen kleinen Geschäfte sind für Liesegang dabei ein Sinnbild für den Aufbruch in eine neue Zeit. Die Unternehmenslandschaft habe sich in vielen Kleinstädten nämlich in den vergangenen Jahren erheblich geändert. „Vor gut zehn Jahren war ja noch die große Zeit der Filialisten, die mit ihren großen Ketten auch in kleinere Städte gezogen sind. Die müssen sich seit Corona zum Teil aber ordentlich strecken“, meint Liesegang. „Umso spannender ist es, dass besonders hier in Schleswig nun vor allem neue und kreative Ideen dafür sorgen, dass Leerstände wieder mit Leben gefüllt werden“, so Liesegang weiter.

Für Stadtmanager Helge Schütze ist das stetige Wachstum der inhabergeführten Geschäfte in der Stadt auch ein Zeichen für das Potenzial, das Schleswig als Wirtschaftsstandort hat. „Die Unternehmen merken natürlich auch, dass unsere Stadt ständig wächst. Dieser neue Zuwachs erhöht ja auch die Kaufkraft. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass sich in Schleswig auch neue Geschäfte ansiedeln, die an das Potenzial glauben“, so Schütze.

Großes Potenzial allein reicht nicht

Dieses Potenzial müsse aber auch ausgeschöpft werden. In Bezug auf die Kreativität und den Ideenreichtum von Unternehmenskonzepten ist Schütze da ganz bei Christian Liesegang – die Idee müsse einfach gut sein. Dies treffe unter anderem auf den Laden „Casa Eurabia“ in der Mönchenbrückstraße zu. „Die haben eine ganz individuelle Produktpalette mit handgefertigter Keramik mit marokkanischen Akzenten. Auch das scheint bei den Menschen gut anzukommen“, sagt Schütze. Kurzum: Es ist vor allem die Vielfalt, die Schleswig so interessant macht, meint Schütze.

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