2022 auf Schloss Weißenhaus

G7-Außenministertreffen: Diese Bilder vom Gipfel 2015 in Lübeck sollen sich nicht wiederholen

G7-Außenministertreffen: Diese Bilder vom Gipfel 2015 in Lübeck sollen sich nicht wiederholen

G7-Außenministertreffen: Diese Bilder vom Gipfel 2015 in Lübeck sollen sich nicht wiederholen

SHZ
Lübeck
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Beim G7-Außenministertreffen 2015 in Lübeck gab es Proteste. Polizisten stoppten auf diesem Bild einen Demonstrationszug. Foto: Daniel Reinhardt Foto: 90037

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Verbarrikadierte Häuser, Demonstranten am Boden: Die Bilder der Proteste zum G7-Außenministertreffen 2015 in Lübeck mahnen vor dem Gipfel in Weissenhaus.

Von Donnerstag, 12. Mai, bis Samstag, 14. Mai 2022 treffen sich die Außenminister der sieben großen westlichen Industrienationen auf Schloss Weißenhaus. Dort beraten sie über die derzeitigen außen- und sicherheitspolitischen Herausforderungen und Krisen. In der Regel treffen sich die G7-Außenminister zwei Mal im Jahr.

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Zuletzt fand ein solcher Gipfel in Deutschland 2015 statt. Damals kamen die sieben Außenminister und ihre Delegationen in Lübeck zusammen. Dass der Gipfel mitten in der Hansestadt stattfand, stieß damals auf viel Kritik. Wir haben die Ereignisse und einige Bilder von damals zusammengetragen.

Wann war das Treffen der G7-Außenminister 2015 in Lübeck?

Der G7-Außenministergipfel in Lübeck fand statt von Montag, 13. April, bis Mittwoch, 15. April 2015.

Wer war damals beim G7-Treffen dabei?

Zum Treffen in Lübeck kamen die damaligen Außenminister der G7-Staaten: Frank-Walter Steinmeier für Deutschland, John Kerry aus den USA, Philipp Hammond für Großbritannien, für Kanada Robert „Rob“ Douglas Nicholson, Laurent Fabius für Frankreich, Paolo Gentiloni aus Italien und aus Japan Fumio Kishida. Außerdem nahm die damalige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Treffen teil.


Worum ging es bei dem Treffen?

Auf der Tagesordnung der Außenminister standen zahlreiche internationale Konfliktfelder. Der Ukraine-Konflikt, 2014 ausgelöst durch die russische Annektierung der Krim, und die Lage um den Iran wurden ebenso erörtert wie die Situationen im Jemen, in Syrien und im Irak und die Ebola-Epidemie in Westafrika. Die Außenminister bereiteten damit den Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten vor, der Anfang Juni 2015 in Elmau in Bayern stattfand.

Mehr dazu: Lange Gespräche und viele Proteste beim G7-Treffen in Lübeck

Welche Sicherheitsvorkehrungen gab es damals in Lübeck?

Das G7-Treffen startete erst am Dienstag, der Ausnahmezustand in der Stadt hatte aber bereits am Montagvormittag begonnen. Die Lübecker Altstadtinsel verwandelte sich in eine Hochsicherheitszone. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt, viele Ladenbesitzer in der Lübecker Innenstadt verbarrikadierten ihre Häuser und nagelten die Fenster zu.


Das Hansemuseum, das Lübecker Rathaus und das Willy-Brandt-Haus – kurz: Die Lübecker Innenstadt standen bei den Aktivitäten im Mittelpunkt.

Mehr dazu: G7-Gipfel in Lübeck: Wie die Polizei in SH Steinmeier, Kerry & Co. schützt

Warum war der G7-Gipfel damals so umstritten?

Schon Wochen vor dem Gipfel waren viele Bürger genervt: Wie kommen sie bei den ganzen Sperrungen zur Arbeit? Können die Geschäfte geöffnet bleiben? Und muss das alles überhaupt in Lübeck stattfinden?

Befürchtungen wurden laut, es könne ähnliche Ausschreitungen wie in Frankfurt einen Monat zuvor geben: Vom 18. auf den 19. März 2015 erlebte die Mainmetropole eine Krawallnacht mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei sowie Sachbeschädigungen. Grund waren Proteste gegen die Neubau-Eröffnung der Europäischen Zentralbank.

Auch wurde Kritik an der exklusiven Zusammensetzung aus ausschließlich hoch entwickelten Ländern, die mangelnde Umsetzung beschlossener Programme und die Intransparenz der Entscheidungsfindung der G7-Staaten geäußert.

Gab es zum Außenministertreffen in Lübeck Demonstrationen?

Ja. Insgesamt wurden in Lübeck zehn Demonstrationen angemeldet. Im Vorfeld hatte sich das Bündnis „Stop G7 Lübeck“ formiert. Am späten Dienstagnachmittag zogen etwa 2000 Demonstranten vom Klingenberg durch die Innenstadt in Richtung Hansemuseum. Dort tagten die Außenminister.


Was forderten die Demonstranten?

Bei anderen Protesten versammelten sich hunderte Menschen, um mit Sprüchen wie „Das ist unsere Stadt nicht eure Kulisse“ (sic) gegen den Gipfel zu demonstrieren. Nach Veranstalterangaben ging es dabei auch darum, „sich den Frust über den Kapitalismus von der Seele zu tanzen“. Größtenteils verliefen die Proteste friedlich.

Wurden beim G7-Treffen in Lübeck Menschen festgenommen?

Ja. Einige Demonstranten wollten zum Rathaus vordringen und das Außenministertreffen blockieren. Es gab mehrere vorläufige Festnahmen.


Außerdem gab es mehrere Platzverweise und zwei Anzeigen wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoff- und Versammlungsgesetz.

Wie teuer war das G7-Treffen in Lübeck?

Allein die Kosten für den Einsatz der Landespolizei in Lübeck beliefen sich auf 4,7 Millionen Euro. Die 1600 Polizeibeamten hatten damals insgesamt zwischen 40.000 und 100.000 Überstunden angesammelt. Die insgesamt 3500 Polizisten für den Einsatz waren in einem Containerdorf untergebracht.

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