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Gegner von Impfung und Lockdown: Reinhard Stammer wandert nach Mallorca aus
Gegner von Impfung und Lockdown: Reinhard Stammer wandert nach Mallorca aus
Reinhard Stammer wandert nach Mallorca aus
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Das Haus in Gottrupel ist schon verkauft. Maren Stammer zieht trotz eigener Naturheil-Praxis mit.
Noch sind das Atelier und auch Teile seines Wohnzimmers mit den künstlerischen Werken gefüllt. Doch lange wird es diesen Anblick nicht mehr geben. Das Haus in Gottrupel ist verkauft. Die Auswanderung des Malers Reinhard Stammer und seiner Frau Maren nimmt konkrete Formen an.
„Weihnachten und Neujahr wollen wir bereits auf Mallorca sein“, verrät der 69-Jährige. Bereits in wenigen Tagen geht es auf die Mittelmeerinsel – um eine passende Immobilie zu finden.
Traum vom Lebensabend im Süden
Alte Kontakte gibt es noch. Schließlich war das Nordlicht vor rund anderthalb Dekaden schon mal ein Mitglied der Künstler-Szene Mallorcas, fand Gefallen am mediterranen Flair – bis 2008 die Wirtschaftskrise eine Rückkehr an die deutsch-dänische Grenze nahelegte.
Das Fernweh blieb. „Seitdem schwillt der Traum, unseren Lebensabend im Süden zu verbringen“, berichtet Reinhard Stammer. „Meine Frau war wegen ihrer gut gehenden Naturheil-Praxis immer etwas mehr verwurzelt mit dem Norden als ich – aber irgendwann schließt sich das Zeitfenster.“
Jetzt gab sich das Ehepaar einen Ruck. Forciert auch durch die Corona-Pandemie und ihre Auslegungen in Deutschland. Der Künstler kann zu diesem Thema viel erzählen und gehört zu den Gegnern von Lockdown, Impfung und „Denunzianten-Staat“.
Eine Stippvisite im Frühling nach Mallorca empfand er als sehr angenehm. „Da gibt es auch Vorschriften“, erzählt er. „Aber man wird nicht schräg von den Menschen angesehen, wenn man keine Maske trägt.“
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Suche nach dem Refugium
Schon vor wenigen Monaten wurden dem Paar aus Deutschland attraktive Immobilien angeboten. Gerne hätte es zugeschlagen, doch das Eigenheim in Gottrupel war noch nicht verkauft. Das ist inzwischen geschehen, sodass in wenigen Tagen diverse Objekte besichtigt werden können. Das Wunschziel: Sineu im Herzen der Insel. „Wir wollen nicht dahin, wo die Schönen und Reichen sind“, betont Reinhard Stammer.
Stattdessen möchte er sich vor der Kulisse der „Serra de Tramuntana“ weiterhin seiner impulsgesteuerten Malerei widmen. Er denkt an Ausstellungen in den eigenen vier Wänden.
Aber auch internationale Verbindungen möchte er weiterhin pflegen. Gerade erst hat er sich mit einem Galeristen aus New York in Berlin getroffen, der sich von den Kreationen des 69-Jährigen sehr angetan zeigte. „Das wäre ein tolles Segment, meine Kunst ist wie geschaffen für die USA“, ist Reinhard Stammer überzeugt.
Im Moment sortiert er seine Bilder. Sie sollen alle mit in den Süden. Ein Deal mit einer Hamburger Spedition steht. Doch viele der Gemälde müssen wohl erst einmal in einem Container zwischengelagert werden – aus Platzgründen. Die letzte Fuhre plant der Künstler im November oder Dezember im Kleinbus. Dann soll mit Ehefrau, Katze Shila und reichlich Gepäck via Fähre von Barcelona nach Mallorca übergesetzt werden.