Der Vorlauf war wesentlich packender als das Spiel selbst. Die Austragung der Partie war zeitweise mehr als ungewiss gewesen.

Die SG-Jugend wurde in den letzten Tagen mit drei Corona-Infektionen konfrontiert. Die letzte Meldung traf am Sonnabend um 11 Uhr, nur drei Stunden vor Anpfiff, ein. Da alle am Freitag zusammen trainiert hatten, unterzog sich die gesamte Mannschaft einer Testung. Zu einem Zeitpunkt, als der Gast aus Westfalen schon Schleswig-Holstein erreicht hatte. Beide Teams waren sich einig: Sie wollten spielen.

Ein ungewohntes Bild auch an der Seitenlinie: Trainer Michael Jacobsen war bereits zu einem Handball-Camp in Südtirol abgereist, als Kollege Simon Hennig ein positives Testergebnis vorliegen hatte. Deshalb führte Jürgen Bauer, das letzte verbliebene Mitglied aus der Trainer-Troika, die Regie. „Wer hätte gedacht, dass wir beide einmal das Vergnügen haben, ein Spiel gemeinsam zu coachen“, meinte er zu Matthias Hahn. Der Ex-Nationalspieler unterstützte als Berater.

Auch die Mindener waren ersatzgeschwächt und starteten in der für sie ungewohnten 6:0-Deckungsformation. Erst nach 20 Minuten stellten sie auf die erwartete 3:2:1-Formation um. „Diese Umstellung kam uns durchaus gelegen, da wir darauf vorbereitet waren“, sagte Jürgen Bauer.

Zur Pause führten die Gastgeber bereits mit sieben Toren, beim 29:19 (45. Minute) war der Vorsprung erstmals zweistellig. Ihre letzte Partie der Hauptrunde bestreitet die A-Jugend der SG nun am Sonntag (15 Uhr) bei Spitzenreiter Füchse Berlin.