Am Sonnabend bildet sich schon um 10.30 Uhr eine größere Schlange vor dem Capitol Kino in Schleswig. Grund ist nicht die Premiere eines neuen Hollywoodblockbusters, sondern das beliebte Naturfilmfestival „Green Screen“. Nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr konnte die Kino-Tour in diesem Jahr wieder an fünfzehn Standorten des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags sh:z Station machen.

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Drei Naturfilme zur Auswahl

Dabei fungieren die Zuschauer, die von den Schleswiger Nachrichten ins Schleswiger Capitol Kino eingeladen wurden, als Jury für die Verleihung des sh:z-Publikumspreises. Zur Wahl standen in diesem Jahr die Naturfilme „Die Reise der Pelikane – Australiens Outback-Wunder“, „Die Moldau – Der goldene Fluss“ und „Natur am Königsee“. Markus Hinrichsen und Tochter Louisa sind extra aus Böklund angereist, um die Filme zu sehen: „Wir sind zum vierten Mal dabei. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, welche Momente die Filmemacher zu fassen bekommen“, sagt der Naturfilmliebhaber. Auch das Ehepaar Friedrich und Maren Bork gehören zu den Stammzuschauern des Festivals: „Wir sind begeistert von den Filmen. Endlich sieht man mal was anderes als die eigenen vier Wände. Wir sind heute das erste Mal seit der Pandemie im Kino“, erzählt Friedrich Bork.

Michael van Bürk, der die Tour für „Green Screen“ begleitet, freut sich, in diesem Jahr endlich wieder unterwegs zu sein. „Wir spüren an den Reaktionen, dass viele wieder happy sind, dass es stattfinden konnte. Wir haben über Jahre viele treue Besucher. Der Preis ist in der Filmemacherbranche sehr viel Wert, weil direkt das Publikum den Gewinner kürt“, berichtet der Pressesprecher von „Green Screen“.

Schleswiger haben Favoriten

Wenn es nach den Lesern der Schleswiger Nachrichten geht, steht der Gewinner bereits fest. Auf die Frage nach dem Favoriten hieß es fast durchweg „Natur am Königsee“. „Ich war schon mehrmals bei dem Festival. In diesem Jahr waren wieder tolle Filme dabei. Aber an den Film mit dem Königsee kommt nichts ran“, berichtet die Schleswigerin Karin Richter. Dem Ehepaar Hansen fiel die Wahl in diesem Jahr sehr schwer. „Wir fanden die Pelikane lustig anzusehen und mussten da am meisten Lachen. Aber der Königsee ist uns am meisten in Erinnerung geblieben“, berichtet Volkmer Hansen. Für Gisela Geißler ist der Film um den Königsee ebenfalls der beste Film. Trotzdem verspürt sie bei den Aufnahmen einen bitteren Beigeschmack: „Das Schreckliche ist, dass man sieht, wie wir die Natur vernichten und diese immer mehr zurückweichen muss.“

Preisverleihung in Eckernförde

Welcher der drei Filme am Ende den mit 2500 Euro dotierten sh:z-Publikumspreis gewinnen wird, wird auf dem großen „Green Screen“-Festival in Eckernförde im September bekannt gegeben.