Vandalismus in Kappeln

Großangriff auf den Mountainbike-Parcours im Hüholzwald

Großangriff auf den Mountainbike-Parcours im Hüholzwald

Großangriff auf den Mountainbike-Parcours im Hüholzwald

SHZ
Kappeln
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Das war mal ein Table: Kjell und Leevi Richter (v.li.) stehen in mitten der Bretter, die fest angeschraubt und mit viel Kraft auseinander gerissen wurden. Foto: Doris Smit / SHZ

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Am Wochenende haben Unbekannte 13 der 15 Hindernisse der Strecke komplett auseinander genommen, die sich rund 20 Jugendliche in Eigeninitiative, aber mit Zustimmung der Stadt, in dem kleinen Wald aufgebaut haben.

Sie stehen ein bisschen ratlos vor den Resten aus Lehm und Holz: Am Wochenende war noch alles in Ordnung, und die Mountainbiker und Fully-Fahrer konnten ihre Runden auf den Pfaden im Kappelner Hüholz drehen. Aber dann haben die Randalierer wieder zugeschlagen: Gerade mal zwei der insgesamt 15 Hindernisse sind heil geblieben. Der Rest wurde mutwillig zerstört und diesmal restlos.

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Zahlreiche Jugendliche hatten sich dran beteiligt und eine Hindernisstrecke in dem kleinen Wald gebaut. Die Stadt Kappeln gab ihre Zustimmung und machte die Strecke mit ihren Steilkurven, Tables und Sprüngen, die in Eigenleistung entstanden ist, im September 2020 offiziell und spendierte sogar Schilder. Aber seit Mitte April dieses Jahres haben die MTB- und Fully-Fahrer immer wieder Probleme mit Vandalismus: Unbekannte nehmen die mühsam zusammengestellten Hindernisse auseinander.

In den Sommerferien war alles gut

In den letzten Wochen war allerdings vorerst Schluss damit: „Eine Zeit lang ist hier nichts passiert. Die ganzen Sommerferien über hatten wir unsere Ruhe“, sagt Leevi Richter (13). Er gehört mit seinem Bruder Kjell (16) und Flynn Knospe (14) zu den Initiatoren der Strecke. Flynn war noch am Sonnabend gefahren. Als er am Dienstag wieder kam, war er entsetzt über das Ausmaß der Verwüstung.


Der doppelte Sprung wurde komplett auseinander genommen, genauso wie die Steilkurve, die an ihrer höchsten Stelle etwa 1,20 Meter hoch war. An einem Table, der verhindern sollte, dass Biker zu früh zwischen zwei Sprüngen im Loch landen, ist die Gewalt, mit der die Unbekannten vorgegangen sind, besonders offensichtlich. „Die einzelnen Holzbretter waren bombenfest zusammengeschraubt“, zeigt Leevi. Die Schrauben hängen noch in den herumliegenden Latten.


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Auch Kjell Richter kann es nicht fassen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein erwachsener, gebildeter Mensch hier in den Wald geht und sowas macht“, sagt er. Man müsse sich nun wohl zusammensetzen und über die Sinnhaftigkeit des Wiederaufbaus nachdenken, wenn man doch davon ausgehen könne, dass so etwas mit Gewissheit wieder passiert.

Aggression richtet sich gezielt gegen die Jugendlichen

Ebenfalls gewiss scheint es, gegen wen sich die Aggression und die Ablehnung richtet. Zwischen den Objekten der Mountainbiker findet sich ein Spielkreis und eine Höhle der Kita-Kinder. Hier wurde alles ordentlich belassen. „Das richtet sich ganz gezielt gegen uns“, ist Leevi Richter sicher. Sein Vater Roland Richter hat bereits mit einem anderen Vater über die Situation gesprochen. Sie wollen die Jungs beim Wiederaufbau unterstützen. „Ihr hängt so daran, und eigentlich ist bis jetzt ja auch alles toll gelaufen“, sagt er.

Eltern wollen beim Wiederaufbau helfen

Er schlägt ein Eltern-Wochenende für die Aktion vor, vielleicht kann der eine oder andere Helfer noch zusätzlich motiviert werden. Auch mit der Verwaltung wollen die Beteiligten wieder Kontakt aufnehmen und alle möglichen Optionen für die Mountainbiker beraten. Bis dahin bitten sie erneut die Schüler und Spaziergänger, die Augen offen zu halten und Verdächtiges beim Ordnungsamt oder der Polizei zu melden.

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