Bahn in Bredstedt

Großes Bauprojekt: So wird die marode Unterführung in der Flensburger Straße neu gestaltet

So wird die marode Unterführung in der Flensburger Straße neu gestaltet

So wird Unterführung in der Flensburger Straße neu gestaltet

Udo Rahn
Bredstedt
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Fast 100 Jahre ist die Bahnbrücke alt. Jetzt soll sie erneuert werden. Das Straßenschild rechts weist auf ein gravierendes Problem hin. Foto: Udo Rahn/shz.de

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Die Bahnunterführung in der Flensburger Straße in Bredstedt muss erneuert werden. Im kommenden Jahr müssen sich Autofahrer auf Einschränkungen einstellen - und die Anwohner auf Baulärm.

Erbaut im Jahre 1928 hat sie inzwischen das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Es geht um die über die Flensburger Straße (L 12) ührende Eisenbahnbrücke in Bredstedt. Über das Nadelöhr wickelt die Deutsche Bahn (DB) den regen Personen- und Güterverkehr zwischen Hamburg und Westerland ab. Die Straße ist für alle wichtig, die in den Osten der Stadt oder Richtung Flensburg wollen.

Das Unternehmen ist gesetzlich verpflichtet, das Bauwerk, über das zwei Gleise führen, eins zu eins zu erneuern – und das soll in Kürze passieren. Den aktuellen Planungsstand stellten DB-Vertreter dem Bauausschuss der Stadt vor.

Abgesichert gegen Überflutungen

Die neue Brücke wird mit elf Metern insgesamt breiter und 2,5 Meter länger. Ein barrierefreier Fußweg entsteht, und die Brücke wird eine größere Durchfahrtshöhe erhalten, wodurch Lkw deutlich sicherer hindurch fahren können. Und noch ein ewiges Problem soll dann der Vergangenheit angehören: die bisher regelmäßig bei Starkregen auftretenden Überflutungen in der Unterführung. Ein sogenannter Straßentrog soll die Fahrbahn künftig von unten und von den Seiten vor eindringendem Grundwasser schützen. Eine Wasserpumpe wird anfallendes Regenwasser entsorgen, wie die DB-Vertreter erklärten.

Baustart im Spätwinter, heiße Phase ab August

Baustart soll im Februar, spätestens März 2023 mit dem Teilabbruch und Einbau von Hilfsbrücken sein. Doch ein Wermutstropfen: Damit einher geht die Vollsperrung der Flensburger Straße bis Ende März 2023. Baubeginn der neuen Eisenbahnüberführung ist für Ende August 2023 geplant, die Fertigstellung und damit Abschluss aller Arbeiten bis Ende Dezember 2024. Von August bis zum Ende muss dann die Flensburger Straße erneut gesperrt werden. Die genauen Zeiten und Umleitungsstrecken werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Bei Lärmbelastung ins Hotel

Überwiegend tagsüber sollen die schallintensiven Arbeiten laufen. In kurzen Zeitabständen müssen aber auch solche nachts in Kauf genommen werden. Die Schallbelastungen im näheren Umkreis der Baustelle sollen auf Mindestmaße beschränkt werden. Wenn sie darüber hinaus gehen, was laufend kontrolliert wird, haben die betroffenen Bürger die Möglichkeit sich auf Kosten der DB Hotelzimmer zu mieten. Vor Beginn und am Ende der Arbeiten finden bei „gefährdeten“ Wohnungen, Grundstücken und Straßen die obligatorischen Beweissicherungen statt, damit etwaige Schäden geltend gemacht werden können.

Die Gesamtkosten des Großprojektes werden knapp 12,5 Millionen Euro netto betragen. Hiervon muss die Stadt Bredstedt 27,75 Prozent übernehmen, das Land Schleswig-Holstein 72,25 Prozent. Die Bahn zahlt einen Vorteilsausgleich von 3,4 Millionen Euro auf der Basis eines Kostenverteilungsschlüssels.

Bürgerinfo geplant

Das Vorhaben wird in enger Kooperation mit der Stadt Bredstedt und dem Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr umgesetzt. Dabei steht die Beteiligung der betroffenen Bürger an erster Stelle. Parallel zum Bauprozess wird es laufend Informationen über die Lärm verursachende Arbeiten und Straßensperrungen per Postwurfsendungen und Pressemeldungen geben. Informationen wird es über ein Bürgertelefon 040/3918-8001, montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr, geben sowie jeweils aktualisiert über die Homepage des Amtes Mittleres Nordfriesland (www.amnf.de). Mit direkt betroffenen Grundstücksanliegern soll jeweils persönlich Kontakt aufgenommen und ein ständiger Dialog aufgebaut werden.

Eine Bürgerinformationsveranstaltung ist für Donnerstag (10. November) von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr geplant Der Ort wird noch mitgeteilt.

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