Ohne Umweg über Berlin

Grüne wollen Flensburger Förde grenzüberschreitend schützen

Grüne wollen Flensburger Förde grenzüberschreitend schützen

Grüne wollen Flensburger Förde grenzüberschreitend schützen

SHZ
Flensburg
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Malerisch, aber gefährdet: die Flensburger Förde (hier der Blick von Fahrensodde auf die dänische Seite). Foto: Ove Jensen/shz.de

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Beim Thema Wasserqualität arbeiten die Kommunen beiderseits der Grenze kaum zusammen, kritisieren die Grünen.

Abwässer und landwirtschaftliche Dünge-Rückstände belasten das Wasser in der Flensburger Förde seit Jahrzehnten. Eingeleitet wird das Wasser sowohl auf deutscher als auch auf dänischer Seite. Bei der Suche nach Lösungen arbeiten die Kommunen beiderseits der Grenze aber kaum zusammen, kritisieren die Grünen-Kreisverbände Flensburg und Schleswig-Flensburg. Sie regen nun an, die ökologische Sanierung der Flensburger Förde in den Fokus der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu nehmen.


„Die Förde macht etwa ein Drittel der deutsch-dänischen Grenze aus, sie ist also ein großes gemeinsames Anliegen. Ihre Wasserqualität muss von beiden Seiten verbessert werden, und zwar gemeinschaftlich“, betont Rainer Borcherding, Sprecher des Grünen-Kreisverbandes Schleswig-Flensburg.

Weiterlesen: Warum Deutschland und Dänemark bei ihrer gemeinsame Förde so wenig zusammenarbeiten

Marlene Langholz-Kaiser, Ostseeschutz-Expertin der Flensburger Grünen, erläutert: „Für die Förde brauchen wir eine direkte Zusammenarbeit hier an beiden Ufern auf dem kurzen Dienstweg. Wir müssen gemeinsam nach Fördergeldern suchen, um zeitnah auch tatsächlich zu einer Verbesserung der Wasserqualität zu kommen und wir brauchen eine Anbindung an vorhandene Strukturen vor Ort.“

Verzögerung durch diplomatischen Weg

Formal wären Umweltschutzanliegen zwischen Sonderburg und Glücksburg immer auf dem diplomatischen Weg über Kiel, Berlin und Kopenhagen zu verhandeln, was lange Verzögerungen erwarten ließe. Stattdessen regen die Grünen an, dass die Region Sønderjylland-Schleswig hier vor Ort Akteure von beiderseits der Grenze zusammen bringt, um Handlungsfelder zur Sanierung der Förde abzustecken und gemeinsam anzugehen.

Dazu Borcherding: „Zum Schutz der Schlei ist der Naturpark Schlei aktiv geworden und betreibt sehr erfolgreich ein Projektbüro. Für unsere Förde kann die Grenzlage ein großer Vorteil sein, wenn es um europäische Fördertöpfe geht. Die Förde trennt uns nicht, sie verbindet uns, und wir wollen sie gemeinsam reinigen und wiederbeleben!“

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