Langenhorn

Ein Grundstück, drei Projekte: Das plant die Gemeinde an der B5 am Ortsrand

Ein Grundstück, drei Projekte: Das plant die Gemeinde an der B5 am Ortsrand

Das plant die Gemeinde an der B5 am Ortsrand

SHZ
Langenhorn
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Ähnlich wie der Elektrolyseur in der Gemeinde Reußenköge wird er auch in Langenhorn aussehen. Die Technik ist in zwei Containern untergebracht, hier im Vordergrund. Foto: Udo Rahn/shz.de

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Standort für den Rettungsdienst, die Feuerwehr und Wasserstoff-Gewinnung soll künftig ein Grundstück am Ortsrand von Langenhorn sein. Wie weit der Sachstand ist, darüber informierten Planer jetzt Gemeinde und Bürger.

Eine räumliche Verknüpfung vieler Interessen in einem Guss plant die Gemeinde Langenhorn. Direkt südlichen Ortsrand an der Grundstücksgrenze zum Autohaus Hunecke an der B5 möchte der Kreis Nordfriesland eine Rettungswache bauen, um die Zeiten für die Fahrten zu den Einsatzstellen im westlichen Teil der Region zu verkürzen.

Insgesamt drei Projekte auf 2000 Quadratmetern an der B5

Ferner will die Kommune an diesem Standort auch das angesichts technischer Entwicklung längst fällige neue Feuerwehrgerätehaus für die Ortswehr Mönkebüll mit integriertem Dorfgemeinschaftshaus bauen. Auf dem etwa 2000 Quadratmeter großen Grundstück wäre dann noch Platz, um in östliche Richtung, also hinter den Gebäuden einen Elektrolyseur zur Wasserstoffgewinnung zu installieren.

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„Der Platz dafür bietet sich an, weil das Umspannwerk in der Nähe ist. Die Landesplanung wäre damit einverstanden. Die bisher angedachten Standorte hat sie abgelehnt. Insbesondere westlich Langenhorns am Windpark oder auch in Ockholm darf der Elektrolyseur nicht gebaut werden, weil es sich um Außenbereich handelt“, erläuterte Planer Hansjörg Brunk vom Büro Eff-Plan imRahmen der ersten Bürgerbeteiligung.

Entwürfe für Rettungswache und Feuerwehrgerätehaus

Über den derzeitigen Sachstand zum Bebauungsplan Nr. 25 und dem Flächennutzungsplan wurde in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses von Langenhorn berichtet. Dazu hatte der Vorsitzende Volker Feddersen den Planer Hansjörg Brunk eingeladen. Neben dem Bauhofleiter waren zwei Einwohner erschienen.

Das Konzept vermittelte der Planer anhand einer Zeichnung. Das Architektenbüro, so Brunk weiter, erarbeite derzeit die Pläne für die Rettungswache sowie das Gerätehaus mit Gemeinschaftsraum. Alles in allem werde die Fläche gut ausgenutzt.

Produktion von Wasserstoff als Energiequelle

Die Projektleiterin der E-Farm, Tochtergesellschaft der Firma GP-Joule, Unternehmen für Erneuerbare Energien, Melanie Koch, informierte über das Projekt zur Wasserstoffgewinnung. Langenhorn werde ein weiterer Baustein für die Produktion von Wasserstoff bei der überregionalen Versorgung von bisher zwei Tankstellen sein, nämlich in Niebüll und Husum.

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Fünf Elektrolyseure sorgen für die Gewinnung. Zwei sind bereits in Bosbüll, wo auch Abwärme genutzt wird, und eine in den Reußenkögen, in Betrieb. In Bordelum, Ortsteil Dörpum, ist ein weiterer Elektrolyseur geplant.

In der Praxis wird der Elektrolyseur in einem Container untergebracht. In einem weiteren Container daneben wird der Wasserstoff komprimiert. Durch eine Abfüllstation wird der verdichtete Wasserstoff in mobile Speichercontainer geleitet. Diese werden gegen einen leeren ausgetauscht und zu den Tankstellen transportiert.

Wasserstoff im Test im Busverkehr

Zwei Busse der Firma Autokraft werden bereits im Nahverkehr getestet. Die Firma E-Farm wird mit der neuen Technologie laufende Pkw beschaffen und an potentielle Nutzer verkaufen oder Leasingvertrage schließen. Regionale Partner, darunter auch Bürgerwindparks, sind als Gesellschafter an dem Modellprojekt beteiligt.

Kritik an Abwasser des Elektrolyseurs

Das durch den Gewinnungsprozess entstehende salzhaltige Abwasser könne sicher wie in den Reußenkögen auch in den Graben eingeleitet werden, wenn denn die Untere Naturschutzbehörde das Go gebe. Nach ständigen Messungen liege der Durchschnittswert des Salzgehaltes bei 5,86 Gramm pro Liter. Nordseewasser enthalte 35 Gramm pro Liter.

Eine Bürgerin wies darauf hin, dass sie es besser fände, wenn das Abwasser nicht im Graben lande, sondern im Abwasserkanal, der sowieso durch den Bau der Gebäude vorhanden ist. Glücklich sei sie zudem nicht über das Vorhaben, denn die Fläche gehöre zum Landschaftsschutzgebiet. Das werde, so der Planer, die Untere Naturschutzbehörde bewerten, ebenso die Frage der Abwasserentsorgung.

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