Trotz aller derzeitigen Jamaika-Folklore wird Daniel Günther am Ende wohl zwischen den beiden bewährten Partnern wählen müssen.

Grüne oder FDP, das ist nicht nur eine Entscheidung für die Koalition der kommenden fünf Jahre, sondern auch für die zukünftige Richtung seiner Partei. Und damit auch für den persönlichen Weg des alten und neuen Ministerpräsidenten, der maßgeblich verantwortlich ist für den historischen Sieg seiner CDU. Allerdings birgt die Wahl des Koalitionspartners für den Amtsinhaber auch ein gewisses Risiko. Stand das Jamaikabündnis der drei unterschiedlichen Partner unter seiner Führung eher für klugen politischen Pragmatismus, würde eine Zweierkoalition eine deutlichere politische Festlegung mit sich bringen.

Günthers Zustimmungswerte werden leiden

Ein Bündnis mit den Grünen wäre progressiver, aber der Stammwählerschaft schwerer zu vermitteln. Mit der FDP wäre mehr Ruhe im eigenen Laden, aber der moderne Anstrich der CDU im Land würde in Teilen verblassen.

So oder so, Günthers Zustimmungswerte werden zwangsläufig unter der Entscheidung leiden. Das ist der persönliche Preis, den er für den großen Erfolg vom Sonntag wird zahlen müssen.