Erneuerbare Energien

Handewitt diskutiert über neue Solarflächen: Bis zu 350 Hektar möglich

Handewitt diskutiert über neue Solarflächen: Bis zu 350 Hektar möglich

Handewitt diskutiert über neue Solarflächen

SHZ
Handewitt
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Wegen der großen Resonanz auf die Informationsveranstaltung mit 200 Teilnehmern, wurde sie in die Wikinghalle in Handewitt verlegt. Foto: Jan Kirschner Foto: 90037

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Sonnenenergie auf rund einem Drittel des Gemeindegebiets wäre generell möglich. Doch ob das tatsächlich klimaneutral wäre, diskutierten die Handewitter auf einer Informationsveranstaltung.

Die aktuelle Solarwelle hat auch Handewitt erreicht. Die Geestkommune ist gerade dabei, ein neues Konzept für die Photovoltaik-Freiflächen-Planung aufzustellen – eine Herkules-Aufgabe angesichts eines Territoriums von stolzen 78 Quadratkilometern. Das Interesse der Öffentlichkeit scheint vorhanden. Da rund 200 Anmeldungen eingingen, musste eine Informationsveranstaltung kurzfristig in die Wikinghalle verlegt werden.

Naturareale und Waldstücke sind tabu

Kommunalpolitik und Gemeindeverwaltung waren zusammen mit dem Planungsbüro „Pro Regione“ in Vorleistung gegangen, um ein Planwerk für potenzielle Eignungsflächen zu erstellen.

Naturareale, Waldstücke, Siedlungen oder auch die Entwicklungsachse zwischen Handewitt und Timmersiek gelten als „tabu“. Dennoch wäre Sonnenenergie auf rund einem Drittel des Gemeindegebiets generell möglich. „Keine Angst“, erklärte Bürgermeister Thomas Rasmussen, „wir werden unsere Kommune nicht mit Photovoltaik zupflastern. Wir werden jede Fläche intensiv prüfen.“

Anträge würden vereinbarten Grenzwert an Fläche übertreffen

Einige Abwägungskriterien und dadurch eine Prioritätenliste wurden in das neue Standort-Konzept integriert. Es soll als Steuerungsinstrument dienen. Jedes gewünschte Solarenergie-Vorhaben muss ein Bauleitverfahren durchlaufen und in den Flächennutzungsplan eingefügt werden. Zudem einigten sich die Kommunalpolitiker im Planungs- und Umweltausschuss darauf, insgesamt nicht mehr als 350 weitere Hektar für Photovoltaik-Flächen auszuweisen. Schon jetzt sollen die gestellten Anträge, die sich hauptsächlich auf die Ellunder und die Wedinger Ecke fokussieren, diesen Grenzwert in ihrer Summe übersteigen.

In der Informationsveranstaltung entzündete sich eine kleine Diskussion um den Flächenbedarf. „Wenn man die Äcker aus der landwirtschaftlichen Nutzung nimmt, müssen wir mehr Lebensmittel aus Übersee exportieren“, meinte ein Landwirt und fragte rhetorisch: „Ist das klimaneutral?“ Ein Kollege sah es ganz anders: „Wenn wir mehr auf Photovoltaik setzen, können wir bald 50 Prozent der Biogasanlagen zumachen und damit den Anbau von Mais zurückfahren.“

Gemeindeverwaltung und Kommunalpolitik nahmen diverse Anregungen mit. Im Planungs- und Umweltausschuss soll am Standortkonzept für die Photovoltaik-Freiflächen weiter gefeilt werden, ehe schließlich der Gemeinderat das letzte Wort sprechen wird. Erst nach diesem Beschluss ist mit einer Reihe an Bauleitverfahren für die diversen Einzelvorhaben zu rechnen.

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