Ausstellung auf Sylt

Hans Jessel und Lars Wiggert haben die Stimmungen des Meeres eingefangen

Hans Jessel und Lars Wiggert haben die Stimmungen des Meeres eingefangen

Die Stimmungen des Meeres eingefangen

SHZ
Sylt
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Hans Jessel (r.) und Lars Wiggert: Dieses Foto haben die beiden Freunde mit einem Selbstauslöser im Februar 2020 vor dem Roten Kliff in Kampen aufgenommen. Foto: Jessel/Wiggert

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Mit Kamera und Pinsel: Die beiden Künstlerfreunde Jessel und Wiggert wollen das Meer so zeigen, wie es die Sylter Küste formt. Warum es in ihrer neuen Ausstellung „Eine Künstlerfreundschaft auf Sylt“ auch ein besonderes Coronabild gibt.

In einer besonderen Ausstellung zeigen der Fotograf Hans Jessel und der Maler Lars Wiggert nun gemeinsam ihre Werke: „Eine Künstlerfreundschaft auf Sylt“ lautet der Titel der Schau in der Stadtgalerie „Alte Post“ in Westerland, die am Freitag Eröffnung feierte und bis zum 31. Oktober zu sehen ist.

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Ihr Augenmerk richten die beiden gebürtigen Sylter auf das Meer, das die Insel umgibt und begrenzt: Zwei Jahre lang haben die Künstlerfreunde mit Kamera und Pinsel die Vielfalt an Stimmungen eingefangen, die die Meereslandschaft bietet. Bei der gemeinsamen Arbeit stellten sie fest, dass sie beide ein besonders inniges Verhältnis zum Meer haben, das maßgeblich von ihren Kindheitserlebnissen geprägt ist.



Zu seinen liebsten Werken dieser Ausstellung zählen gleich drei, sagt Jessel: „Das sind Bilder, um die ich sehr gekämpft habe, ich musste warten, bis die Situation so stimmte.“ Zwei von ihnen zeigen einen Dünenweg an der Westküste das dritte trägt den Titel „Wellenstudie Weststrand“.

Einen liebsten Fotoplatz auf Sylt habe er nicht, sagt der Sylter Fotograf. Allerdings möge er alle Orte, die menschenleer sind. „Insofern waren die Corona-Lockdown-Monate die schönsten für mich auf der Insel, dass ich so einen Zauber nach 65 Jahren erleben darf, ist wunderbar.“ Dabei ist in Kampen ein Foto entstanden, das er selbst als sein Coronabild bezeichnet. „Dort sitzen die Herings,-und Mantelmöwen so zahlreich am Strand, normalerweise wären dort zu dieser Tageszeit Menschen gewesen und die Vögel hätten sich nicht so niedergelassen.“


Sturm und Stille seien die ständigen Begleiter ihrer gemeinsamen Exkursionen gewesen – während des Corona-Lockdowns oftmals entlang menschenleerer Orte. Den Beginn der Pandemie erlebte Lars Wiggert zunächst in Hamburg, wo er lebt. „Der Lockdown rauschte mitten rein in unser Projekt und ich saß in Hamburg fest“, sagte der Maler rückblickend. Später habe er aber wieder auf Sylt malen können. Sein Herz hängt an seinen kleinen Bildern – die rund 20 mal 30 Zentimeter groß sind: „Die haben den Reiz, dass ich sie unmittelbar und in einem Anlauf male. Für sowas kann ich sterben“, sagt der Maler. Die wahre Freude dieses schnellen, expressiven Malens aus dem Handgelenk läge für ihn darin, dass „Gedanken und Realisation so nahe beieinander liegen“.


Die Idee zur Ausstellung kam den beiden Männern bei einem Strandspaziergang nach ihre ersten gemeinsamen Ausstellung 2019, die sich den „Alten Landschaften“ Sylts widmete. „Es war auch der indirekte Wunsch, das weiterzuführen, was wir mit der ersten Ausstellung begonnen hatten“, sagt Wiggert. Diesen Wunsch haben sie sich jetzt mit dieser zweiten Ausstellung erfüllt.

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Die Ausstellung ist vom 1. bis 31. Oktober 2021 in der Stadtgalerie „Alte Post“ in der Stephanstraße 4, in Westerland zu sehen. Montag bis Freitag 11-13 Uhr und 15-18 Uhr sowie am Samstag von 10-13 Uhr. Der Eintritt ist frei. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der während der Öffnungszeiten für 10 € erhältlich ist.

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