Das Rätsel von Lübeck
In der Hansestadt fahren immer wieder Autos auf die Bahnschienen
In der Hansestadt fahren immer wieder Autos auf die Bahnschienen
In der Hansestadt fahren immer wieder Autos auf die Schienen
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Bereits vier Autos hat die Bundespolizei gezählt, die auf einem Bahnübergang in Lübeck plötzlich scharf abgebogen sind und auf den Gleisen landeten. Was passiert da?
Am Mittwoch gegen 18 Uhr ist es wieder passiert: Eine Seniorin (72) fuhr mit ihrem Toyota auf den sehr schön asphaltierten Bahnübergang in der Ratzeburger Allee in Lübeck – bog dann plötzlich ab und landete auf den Gleisen, wo sich ihr Wagen verkeilte. Sie ist bereits die Vierte, die an dieser Stelle viel zu früh in die Kurve gegangen ist.
Fahrer folgten den Anweisungen ihres Navigationssystems
Bereits im Januar 2020 waren die ersten zwei Wagen im Gleisbett gelandet, und im September war ein Golf auf die Schienen abgebogen und hatte sich im Schotter festgefahren. Erste Analyse der zuständigen Bundespolizei: Weder Alkohol noch Drogen waren im Spiel, die „lebensälteren Fahrer“ (75, 80, 85) waren teilweise ortsfremd und sind den Anweisungen eines Navigationssystems gefolgt. Tatsächlich ist es kurz hinter den Bahngleisen möglich abzubiegen, egal aus welcher Richtung man kommt.
Nach dem Vorfall vom Mittwoch, der wie zwei der anderen in der Dunkelheit passierte, hat die Bundespolizei eine weitere mögliche Ursache ausgemacht. Sprecher Michael Hibert: „Die Beleuchtung der dahinter liegenden Einkaufszentren könnte zu der irrigen Annahme führen, man müsse jetzt abbiegen.“
Glück für alle Autofahrer: Es kam gerade kein Zug
Glück für alle Autofahrer: Es kam gerade kein Zug. Muss ein Zug eine Schnellbremsung machen, liegt ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr vor. Das ist ein Straftatbestand, der mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bewehrt ist.