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Heizung runter, Licht aus: So wollen Kommunen Energie sparen

Heizung runter, Licht aus: So wollen Kommunen Energie sparen

Heizung runter, Licht aus: Kommunen wollen Energie sparen

dpa
Lübeck
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Ein Messgerät hängt an einem Heizkörper. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez / dpa

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Wie können Kommunen in diesem Winter Gas sparen? Die Beratungen dazu in den kreisfreien Städten sind in vollem Gange. Die Ideen reichen von niedrigeren Temperaturen in Schwimmbädern bis zur Reduzierung der Gleitzeit.

Nicht nur Privathaushalte müssen Gas sparen. Auch die Kommunen stehen vor der Aufgabe, ihren Gasverbrauch und die dadurch entstehenden Kosten zu reduzieren. Die kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein beschäftigen sich nach eigenen Angaben intensiv mit dem Thema. Die Ideen reichen von der Absenkung der Wassertemperaturen in städtischen Schwimmbädern bis zu weniger Gleitzeit für die Beschäftigten. Andere Kommunen sind noch in der Findungsphase.

Ganz konkrete Sparbeschlüsse gibt es in Neumünster. „Die Stadt sagt die Eisbahn zum Weihnachtsmarkt ab und wir schalten die Straßenbeleuchtung morgens 15 Minuten früher aus und abends 15 Minuten später ein“, sagte der Pressesprecher der Stadt, Stephan Beitz.

Die Stadtwerke Neumünster senken die Temperatur in der von ihnen betriebenen Schwimmhalle. Außerdem werde die Raumtemperatur in allen Büros der Stadtverwaltung auf die von der Arbeitsstättenverordnung vorgeschriebene Mindesttemperatur reduziert und die Heizperiode in den städtischen Liegenschaften werde verkürzt, sagte Beitz. „Wir prüfen zudem, ob durch eine Reduzierung der Gleitzeit Energie gespart werden kann“, sagte Beitz.

„Derzeit kann nichts ausgeschlossen werden“, sagte auch die Pressesprecherin der Hansestadt Lübeck, Nicole Dorel. „Ein Großteil der Abläufe ist jedoch bundeseinheitlich gesetzlich und durch Verordnungen geregelt. Deshalb hat die Stadt nur wenig Spielraum.“

Von symbolträchtigen Maßnahmen wie dem Verzicht auf das Anstrahlen des Holstentores hält man in Lübeck allerdings nichts. „Das würde auch gar nichts bringen, weil wir hier bereits die sehr stromsparende LED-Technik anwenden“, sagte Dorel.

Auf energiesparende setzt auch die Stadt Norderstedt. „Wir rüsten unsere Straßenbeleuchtung auf LED um, um den Stromverbrauch zu senken“, sagte Stadtsprecherin Nina Wrage. Außerdem achte die Stadtverwaltung darauf, energieeffizient zu bauen und zu sanieren. „Aktuell ist für das Schulzentrum Nord eine Eisspeicher-Heizung geplant“, sagte sie.

Im Arriba Erlebnisbad haben die Stadtwerke Norderstedt als Betreiber die Wassertemperaturen bereits in den meisten Becken um jeweils ein Grad Celsius abgesenkt. Außerdem werde die Saison im Außenbereich in diesem Jahr bereits zum 31. August enden, sagte Wrage.

In Flensburg dagegen wird noch an den Plänen gearbeitet. „Die Stadtverwaltung trägt derzeit eine Liste aller denkbaren Einsparmöglichkeiten zusammen“, sagte Flensburgs Stadtsprecher Clemens Teschendorf. „Daraus soll dann ein kompaktes Vorschlagspaket zusammengestellt werden.“

Auch in Kiel gibt es noch keinen verbindlichen Maßnahmenkatalog. „Grundsätzlich gibt es die Idee, die Temperatur in den städtischen Büros auf 19 Grad zu reduzieren, was aber rechtlich noch gar nicht möglich ist“, sagte Kiels Pressesprecher Arne Gloy. „Auch reduzierte Wassertemperaturen in Schwimmbädern werden diskutiert. Aber das alles muss noch mit der Politik abgestimmt werden“, sagte er. Gleiches gelte auch für Einschränkungen bei Straßenbeleuchtung oder Weihnachtsbeleuchtung. „Die geringsten Einschränkungen wird es voraussichtlich in Kitas und Schulen geben“, sagte Gloy.

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