Corona in Schleswig

Hotel- und Gaststätten-Betreiber zwischen Sorge und Zuversicht

Hotel- und Gaststätten-Betreiber zwischen Sorge und Zuversicht

Hotel- und Gaststätten-Betreiber: Sorge und Zuversicht

SHZ
Schleswig
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Eine Folge der Corona-Pandemie: In Hotels und Gastronomie ist das Personal knapp geworden. Foto: Daniel Karmann/shz.de

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Nach Lockdowns und aufwändigen Corona-Maßnahmen sehen einige Hotel- und Gaststätten-Betreiber mit Sorge auf steigende Infektionszahlen. Für andere ist Personalmangel eine Herausforderung. Aufgeben ist aber keine Option.

Seit anderthalb Jahren erleben Gastronomen und Hoteliers eine emotionale und geschäftliche Achterbahnfahrt: Zwei lange Lockdowns, aufwändige Corona-Maßnahmen und Auflagen, viel Aufwand für Soforthilfen und Kurzarbeitergeld sowie eine zunehmende Personalknappheit waren und sind für viele schon eine große Herausforderung. Dennoch lassen sich die meisten Gastgeber den Mut nicht nehmen.

Zahl der Betriebe trotz Krise konstant

„Insgesamt sind unsere Mitgliederzahlen in der Coronakrise konstant geblieben, wir haben sogar überraschenderweise eine kleine Steigerung zu verzeichnen“, erklärt Hans-Peter Hansen, Vorsitzender des Kreisverbandes des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). „Sobald ein Gasthof schließen musste, fanden sich schnell junge engagierte Leute, die den Laden wieder aufmachten“, so Hansen.

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Verunsicherung angesichts steigender Corona-Zahlen

Aber es sei bestimmt nicht leicht für die Hoteliers und Gastronomen gewesen, fügt er hinzu. Auch dass jetzt viele Soforthilfen zurückgezahlt werden müssen, sei schon eine Belastung für die Betriebe. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen ist laut Hansen auch eine gewisse Verunsicherung zu spüren. „Viele wissen einfach nicht, was jetzt wieder für Auflagen auf sie zukommen.“

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Vorsichtig wirtschaften und wenig investieren

Etwas entspannter blickt Hotelier Uwe Lüth vom Schleswiger Hotel Hohenzollern in die Zukunft. „Es wird jetzt zwar wieder viel geredet, aber ich bleibe da erstmal ganz gelassen. Ich bin derzeit ganz zufrieden mit meiner Geschäftslage, obwohl ich durch Corona und die Lockdowns gut 50 Prozent weniger Umsatz hatte“, sagt er. Aber man solle in diesen Zeiten eben nicht zu viel erwarten, und er habe vorsichtig gewirtschaftet, wenig investiert und Geld für die Rückzahlungen zurückgelegt.

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Gutes Personal ist Mangelware

„Mein größtes Problem ist eher die Personalknappheit. Viele gute Leute sind gegangen, und die fehlen uns jetzt. Wir beschäftigen mit Aushilfen über 30 Mitarbeiter, schließlich haben wir sieben Tage die Woche geöffnet. Aber besonders für die Küche ist es schwer, gutes Personal zu kriegen“, so Lüth. „Deswegen bieten wir im Moment auch keinen Mittagstisch mehr an.“

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Vorsichtshalber Maskenpflicht wieder eingeführt

Lars Frahm von Gosch's Gasthof im Friedrichsberg ist inzwischen mit der Saison doch ganz zufrieden, auch wenn er die Rückzahlung der Soforthilfen unfair fand. „Aber es läuft wieder ganz gut, wir sind bis Weihnachten schon gut gebucht“, sagt er.

Auf die steigenden Infektionszahlen hat er vorsichtshalber mit Maskenpflicht für Gäste und Personal reagiert, außerdem gelten die bekannten 3G- und Hygieneregeln. „Das kommt auch gut bei den Gästen an, die wollen sich ja auch sicher fühlen“, so Frahm. Die Zukunft sieht er zuversichtlich und gelassen: „Irgendwie geht es immer weiter.“

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