Wildpinkeln auf Föhr
Hunderte feiern am Wyker Strand – und die öffentlichen Toiletten sind geschlossen
Hunderte feiern am Wyker Strand – die öffentlichen Toiletten sind geschlossen
Fest am Wyker Strand – öffentlichen Toiletten geschlossen
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Bei den Partys am Hafenstrand oder Sandwall gehen Feiernde oft wild pinkeln – denn, anders als im vergangenen Jahr, haben die öffentlichen Toiletten in dieser Saison nachts nicht geöffnet.
Kürzlich erreichte unsere Redaktion der Leserbrief einer Föhrerin, die der Redaktion bekannt ist, ihren Namen aber öffentlich nicht nennen möchte. Immer wieder müsse man als Hausbewohner Hundekot vor der Haustür entfernen, berichtet die Leserin. „Neulich aber hat sich jemand direkt neben der Haustür in großzügiger Weise erleichtert. Nein, das war kein Hund, es sei denn, er hätte sich mit Papiertüchern abgewischt und diese als Krönung auf seine Hinterlassenschaft getan“, heißt es weiter.
Wer sich nun mitten in Wyk erleichtert, kann nur schwer nachvollzogen werden. Nahe liegt aber die Vermutung, dass es sich dabei um einen Besucher der Partys, die seit diesem Jahr häufig am Wyker Hafenstrand oder Sandwall stattfinden, handelt. Denn: die öffentlichen Toiletten sind ab 22.30 Uhr geschlossen, die gastronomischen Betriebe an der Promenade, wo Feierwütige ihre Blasen sonst entleeren können, ab 23 Uhr ebenfalls. Bleiben in vielen Fällen also nur noch der Strand oder die umliegenden Wiesen und Straßen: Wildpinkeln with a view.
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Die Gründe dafür, warum die öffentlichen Toiletten in diesem Jahr nachts nicht zugänglich sind, erläutert Rochus von Stülpnagel, Werkleitung des Städtischen Hafen- und Liegenschaftsbetriebs. „Die öffentlichen Toiletten mussten im vergangenen Jahr drei Mal in Stand gesetzt werden“, erzählt er. Grund dafür sei die mutwillige Zerstörung sowie die Beschmutzung in Form von „Schmierereien“ gewesen – vermutlich, so die Werkleitung – durch Betrunkene. Daher habe man sich in diesem Jahr entschlossen, die Toiletten am Sandwall nur begrenzt zu öffnen. Spätestens ab 8 und bis 22.30 Uhr, wobei man die Öffnungszeiten aufgrund des Bedarfs hier bereits nach hinten verschoben habe.
„Wenn die Randale nachlässt, können wir darüber nachdenken, die Toiletten wieder rund um die Uhr zu öffnen“, so von Stülpnagel. Wie genau es im kommenden Jahr weitergehen soll, ist jedoch noch unklar. Um das zu klären, kamen Vertreter von Amt, Stadt, Polizei und FTG am Freitag zu einem runden Tisch zusammen.
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„Wir haben uns dieser Problematik angenommen“, so Jörg Michelsen vom vom Föhr-Amrumer Ordnungsamt. Wie genau die Lösung des Problems aussehen soll, könne er noch nicht verraten. So viel sei aber gesagt: „Das Wild-Urinieren waren neben der Lärmbelästigung und dem vielen Müll ein Grund für die Beschwerden und Aufhänger der Diskussion.“ Auch diesbezüglich wolle man sich für die Party-Saison 2022 rüsten.
Aber wie sieht es denn nun bei den Feiernden aus? Die gehen hin, wo es verhältnismäßig ungestört ist: an die Wasserkante, unter die Mittelbrücke, hinter Strandkörbe, Autos oder hinter die Hafenmauer – zumindest für das kleine Geschäft.