Adventszeit in der Corona-Pandemie

Husum will Weihnachtsmarkt teilweise mit 2G stattfinden lassen

Husum will Weihnachtsmarkt teilweise mit 2G stattfinden lassen

Husum: Weihnachtsmarkt mit 2G

SHZ
Husum
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Der Weihnachtsmarkt auf dem Husumer Marktplatz im Jahr 2018. Foto: Volkert Bandixen/shz.de

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Husum hält an seinem Weihnachtsmarkt fest. Die aktuelle Risikobewertung, die das Land nun vorschreibt, lasse es zu, den Markt zu eröffnen, so die Stadt. Allerdings wird der komplette Markt nicht allen zugänglich sein.

Es bleibt dabei. Die Stadt Husum will trotz rundherum hagelnder Absagen von Weihnachtmärkten in der Region und weiter rasant steigender Inzidenzen ab Montag ihren Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz stattfinden lassen. Das teilte sie am Freitagmittag mit.

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Zwei Tage vorher hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Kommunen empfohlen, auf den Weihnachtsmärkten 2G (nur zugänglich für geimpfte oder genesene Personen) umzusetzen, sollte es zu räumlicher Enge kommen. Die Risikobewertung liege aber bei den Kommunen. In Innenräumen wird dagegen 2G vorgeschrieben. Die neue Landesverordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie tritt am Montag, 22 November, in Kraft.

Was bedeutet das nun für den Husumer Weihnachtmarkt? „Besucherinnen und Besucher haben freien Zugang zum Weihnachtsmarkt. Alle können sich frei bewegen und die vorweihnachtliche Atmosphäre genießen – alles ohne Kontrollen“, schreibt Stadtsprecherin Simone Mommsen in der Mitteilung vom Freitag.

„Wer sich allerdings an einem Stand aufhält, der einem Raum mit Decken und Wänden ähnelt, demnach fast geschlossen ist, muss entweder geimpft oder genesen sein (2G-Regel).“ In diesem Bereich werde es Kontrollen geben, ergänzte Malte Hansen, Leiter des Ordnungsamtes.

Risikobewertung wird laufend aktualisiert

Die Stadt Husum habe gemeinsam mit den Schaustellern ein Hygienekonzept erarbeitet, heißt es in der Mitteilung weiter. „Unter Berücksichtigung der Örtlichkeit und dem Charakter der Veranstaltung, dem aktuellen Infektionsgeschehen in Husum und Nordfriesland sowie der Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher“, so Malte Hansen, „an die wir als Stadt appellieren und deswegen auch die konsequente Einhaltung der AHA-Regeln empfehlen, lautet unsere derzeitige Risikobewertung für den Husumer Weihnachtsmarkt, den Zugang zum Weihnachtsmarkt nicht von 2G abhängig zu machen.“

Die Stadt will ihre Risikobewertung laufend aktualisieren. Kriterien dafür sind die Entwicklung der allgemeinen Lage und Rückmeldungen zum Ablauf der Veranstaltung. „Sollten Einschränkungen erforderlich werden, wird seitens der Stadt stufenweise vorgegangen, bis hin zum Abbruch der Veranstaltung“, so Hansen. „Die nächste Stufe im Rahmen unserer Risikobewertung wäre die Anordnung einer allgemeinen Maskenpflicht auf dem Weihnachtsmarkt.“

Kritik, dass Weihnachtsmarkt überhaupt stattfindet

Er appelliert ausdrücklich: „Zeigen Sie Verantwortungsbewusstsein, halten Sie Abstand zueinander und tragen Sie dort, wo die Abstände nicht eingehalten werden können, eine Maske. So werden wir gemeinsam viel Freude an einem schönen und sicheren Weihnachtsmarkt 2021 in Husum haben.“

Dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattfindet, sieht Frank Hofeditz kritisch. Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in der Husumer Stadtverordnetenversammlung erklärt auf Anfrage von shz.de: „Die Entwicklung der Inzidenzen wird wahrscheinlich auch bei uns dramatisch. Da muss man jede Veranstaltung hinterfragen, auch wenn sie, wie der Weihnachtsmarkt unter freiem Himmel stattfindet und die Übertagungsraten da geringer sind.“

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Er glaubt, dass sich das Publikum nicht nur aus Schülern nach der Schule und aus Belegschaften nach dem Feierabend zusammensetzen wird, sondern auch aus den Menschen von außerhalb. Die kämen zwar ohnehin in jedem Jahr. „Aber da ihre Märkte reihenweise abgesagt werden, kommen sie wahrscheinlich erst recht.“

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