St. Peter-Ording

Immer mehr Müll am Strand von SPO: Jetzt greift die Tourismus-Zentrale durch

Immer mehr Müll am Strand von SPO: Jetzt greift die Tourismus-Zentrale durch

Immer mehr Müll: Jetzt greift die Tourismus-Zentrale durch

SHZ
St. Peter-Ording
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Immer mehr Menschen lassen in St. Peter-Ording ihren Abfall am Strand zurück. Foto: Tourismuszentrale SPO/shz.de

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Weil immer mehr Menschen immer mehr Abfall am Strand von SPO liegenlassen, will die Tourismus-Zentrale nun mit Aufklärung und Kontrollen die Müllfrevler auffordern, ihr Verhalten zu ändern.

Wer seine Urlaubskasse oder einen Lohn aufbessern möchte, sollte spätabends am Strand von St. Peter-Ording spazieren gehen: Dort trifft man sich offenbar gern zu einer geselligen Runde und genießt das eine oder andere Bier. Die Hinterlassenschaften der unbekannten Genießer: Viele Pfandflaschen und Müll.

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Zu ihrem Bedauern muss die Tourismus-Zentrale von SPO (TZ) feststellen, dass das schöne Wetter nicht nur viele Besucher an den Strand lockt, sondern dass damit auch die Abfallmenge gestiegen ist, speziell die Strandabschnitte Ording und Bad sind betroffen. „Obwohl sich die meisten Gäste rücksichtsvoll verhalten, wird der Abfall in der Natur leider mehr“, so Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck.

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Tägliche Reinigung

Grundsätzlich wird jeden Tag die Flutkante gereinigt und zusätzlich nach Bedarf mit einer speziellen Strandreinigungsmaschine die obere Sandschicht gefiltert. „Wenn man sich bewusst macht, dass der Strand täglich gesäubert wird, möchte sich wohl keiner vorstellen wie es aussähe, wenn das mal eine Woche ausbleibt“, so der Leiter des Bauhofs, Oke Hansen.


Doch angesichts der steigenden Müllberge hat die TZ ihre Anstrengungen erhöht. So wurden mehr Mülleimer aufgestellt und auch neue Standorte gewählt. Morgens sind mehr Leute unterwegs, um aufzuräumen, so Schirmbeck.

Kontrollen am Strand

Doch nun will die TZ die Menschen, die bis spät in den Abend noch am Strand ihr Bier genießen, direkt ansprechen. Die nächsten Abende ist ein Sicherheitsdienst unterwegs, um über das Problem aufzuklären und die Menschen zu bitten, ihren Müll in den vorgesehenen Mülleimern zu entsorgen und die Pfandflaschen mit nach Hause zu nehmen.

Die Tourismus-Direktorin weist in diesem Zusammenhang noch auf ein weiteres Problem hin: Der hinterlassene Abfall besteht oft aus Plastik. Am Strand liegengelassen, kann er in die Nordsee geweht oder gespült werden. Plastik kann im Meer bis zu 400 Jahre überdauern und setzt dabei ständig giftige Inhaltsstoffe frei.

Plastik – gefährlich für Tier und Mensch

Viele Meerestiere und auch Seevögel verwechseln diese Plastikteile mit Nahrung und verhungern mit vollem Magen oder sterben an inneren Verletzungen. Zudem gelangen Mikroplastikpartikel und Weichmacher über Fische und andere Meerestiere ebenso in die Nahrungskette des Menschen.

Umwelt-Aktionswoche in SPO Ende September

Um über dieses Problem intensiv zu informieren, wird es ein Schwerpunkt einer neuen Aktionswoche sein, die erstmals Ende September vor der bekannten Strandreinigungsaktion „SPO klart auf!“ stattfinden wird. „In unserer Aktionswoche möchten wir mit spannenden Vorträgen, interaktiven Workshops und Naturführungen erlebnisorientierte Aufklärung und Umweltbildung betreiben“, sagt Sebastian Rischen, zuständig für die Themen Nachhaltigkeit und Naturerlebnis bei der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording.

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