57 Fälle im Land

„Impfdurchbrecher“ in SH: Jeder zehnte Infizierte war bereits geimpft

„Impfdurchbrecher“ in SH: Jeder zehnte Infizierte war bereits geimpft

Impfdurchbrecher: Jeder zehnte Infizierte war schon geimpft

SHZ
Kiel
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Nicht immer schützt eine Corona-Impfung auch vor einer Erkrankung. Foto: Fabian Sommer/dpa/shz.de

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In 57 Fällen infizierten sich vollständig geimpfte Schleswig-Holsteiner im laufenden Monat. Meist verlaufen die Erkrankungen bei Geimpften jedoch milde.

Die Wahrscheinlichkeit ist „niedrig, aber nicht null“, betont das Robert Koch Institut (RKI): Seit Anfang Februar haben sich bundesweit von den 40 Millionen komplett geimpften Bürgern 6125 trotzdem mit Corona infiziert. Betroffen sind nach Angaben des Kieler Sozialministeriums auch 57 Nordlichter, die sich allein im laufenden Monat ansteckten. Im Juli beträgt der Anteil der sogenannten Impfdurchbrecher im Norden damit über zehn Prozent aller Infizierten (524).

Senioren am häufigsten betroffen

Bei ihnen reicht der Impfschutz offenbar nicht aus, um das Virus in Schach zu halten. Dabei ist die Altersgruppe der über 80-Jährigen laut RKI am stärksten von Imfdurchbrüchen betroffen: Erfahrungsgemäß ist die Impfantwort bei Senioren geringer, die Gruppe weist gleichzeitig den höchsten Prozentsatz an Geimpften auf und in dieser Altersgruppe liegt der Piks im Durchschnitt schon länger zurück als bei den Jüngeren. Meist verlaufen solche Fälle jedoch milde.

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Beruhigend zu wissen: In der Gruppe Ü-60 liegt die Inzidenz bei weniger als fünf Fällen pro 100.000 Einwohner. Vorwiegend infizieren sich nämlich derzeit die Jüngeren. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz von 32 in der vergangenen Woche verzeichnen laut RKI-Bericht junge Leute zwischen 15 und 24 Jahren. In dem Alter sind schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 relativ selten, allerdings ist auch die Impfquote relativ niedrig.

Die meisten Reiserückkehrer infizieren sich in Spanien

Außerdem werden derzeit immer mehr Fälle bekannt, in denen Betroffene das Virus aus dem Urlaub mitbringen. „Die aktuell meisten Reiserückkehrenden, für die der Infektionsort im Ausland angegeben wurde, kommen laut Landesmeldestelle aus Spanien, gefolgt von Russland“, teilt das schleswig-holsteinische Sozialministerium auf Anfrage mit.

In der Landeshauptstadt Kiel kamen fast alle 40 Corona-Fälle im Juli aus Spanien, Griechenland und der Türkei zurück. Der Rendsburger Infektiologe Professor Stephan Ott fordert deshalb, Reiserückkehrer müssten konsequent getestet werden.

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