Neues Kulturprojekt in Leck

Initiative Lebenswelten: Inklusion auf der Bühne

Initiative Lebenswelten: Inklusion auf der Bühne

Initiative Lebenswelten: Inklusion auf der Bühne

SHZ
Leck
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Kulturprojekte von Henriette Felix-Schumacher bedeuten vor allem: kreativ(er)leben und schöpferische Kraft in Fluss zu bringen. Foto: Arndt Prenzel / SHZ

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Die Corona-Krise hat ein besonderes Projekt lange Zeit ausgebremst. Nun soll die Idee der freien Theaterwissenschaftlerin Henriette Felix-Schumacher umgesetzt werden. Alle Interessierten können dabei sein.

Inklusionstheater Lebenswelten: Ein besonderes Kulturprojekt

„Theater für Alle“ oder „Gut Ding will Weile haben …“

Im Herbst 2019 hatten Tatjana Harrs (Einrichtungsleitung, Stedesander Hof / Stiftung Uhlebüll) und Michael Pade (Leitung der Sylter Werkstätten/ Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie) die „Cultura Rosa“- Homepage von Henriette Felix-Schumacher entdeckt und kamen auf die freie Theaterwissenschaftlerin mit der Anfrage zu, ob sie sich vorstellen könne, die Leitung eines inklusiven Theaterprojektes in Leck zu übernehmen.

Und da sie sich das sehr wohl vorstellen konnte, gab es kurz darauf ein erstes Treffen und Ideenspinnen zu Dritt sowie einen Austausch im größeren Kreis. Das hatte zur Folge, dass sich zwei engagierte und theatererfahrene Erzieherinnen entschieden, im geplanten Vorhaben als Unterstützende der künstlerischen Leiterin mitzumachen.

Vorgestellt auf Sozialraummarkt

Auf dem Sozialraummarkt 2020 in Leck wurde das Theaterprojekt vorgestellt und ein erstes Treffen beworben. „Ich bin heute noch dankbar“, so Henriette Felix-Schumacher, „dass wir diese erste Probe vor dem ersten Lockdown durchführen konnten.“ Mehr als 20 Menschen nahmen teil, waren begeistert und fast alle entschieden sich sofort, mitmachen zu wollen.

Dieses Erlebnis half, einfach dranzubleiben, Lockdowns und Überarbeitungen des Antrags bei Aktion Mensch zu überstehen und zu meistern. Gleichzeitig entstand Zeit, die Inhalte und den zeitlichen Ablauf noch konkreter zu entwickeln. Im Herbst letzten Jahres wurde das Projekt dann von Aktion Mensch bewilligt und kann nun endlich im späten Frühjahr 2022 starten.


Das Inklusionstheater „Lebenswelten“ lädt alle Menschen ein, die faszinierende Welt des Theaters kennenzulernen und bietet den Mitwirkenden die Möglichkeit, Teil einer bunten Theatergruppe zu werden. Und das, dank Aktion Mensch, kostenfrei! Die „Lebenswelten“ schaffen kreative Räume zum Ausprobieren und fördern mit professioneller Anleitung das individuelle Talent der Teilnehmenden.

„Dabei greifen wir in fünf voneinander unabhängigen, einjährigen Theaterprojekten jeweils einen Aspekt des Themas „Lebenswelten“ auf. Mit jedem dieser Einzelprojekte möchten wir erfahrbar machen, wie freudvoll Inklusion und Theater sein können. Und wir hoffen, dass die entstehende Begeisterung wächst und wächst und sich das Inklusionstheater nach fünf Jahren so etabliert hat, dass sich Leck und Umgebung kein Leben mehr ohne inklusives Theater vorstellen kann“, sagt Henriette Felix-Schumacher.


Dass „Gut Ding Weile haben will …“ ist der künstlerischen Leiterin des „Lebenswelten“-Projekts aus ihrem beruflichen Werdegang wohl bekannt: Nach ihrem Abitur entschied sie sich spontan für ein Magisterstudium; im Hauptfach sollten es die Theaterwissenschaften sein. Dass sie dieses Studium oft genervt und enttäuscht hat, war die eine Seite.

„Andererseits hatte ich dank ihm die Chance neben der Theorie auch praktisches Wissen rund um die Theaterwelt zu sammeln. So tauchte ich in die freie Theaterszenerie im Nürnberger Raum ein, nahm an Schauspieltrainings teil und stand immer wieder auf der Bühne.“ Eine tanzpädagogische Fortbildung in Hamburg folgte.

30 Jahre Berufserfahrung

Inzwischen blickt sie auf gut dreißig Jahre Berufserfahrung zurück. Sie führte zunächst Ein- Frau-Theaterstücke bundesweit auf und begann dann, bereits bestehende und von ihr ins Leben gerufene Laientheatergruppen in Hamburg, in Dithmarschen, auf Sylt und in den letzten Jahren überwiegend in Flensburg und in Sörup anzuleiten.

Ihre jüngste Eigenproduktion „Du, wir und die Welt …“ dreht sich um den Klimawandel und ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Produktion steht nach ersten erfolgreichen Präsentationen unter anderem in der beruflichen Schule Husum auch in 2022 Institutionen zur Verfügung. „Begleitet wurde meine sich allmählich entwickelnde praktische Arbeit von einer langjährigen, theaterwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit unserer Kulturgeschichte.

„In Theorie und Praxis, beruflich wie privat, wurde mir immer deutlicher, wie groß zum einen die Scheu in unserer Kultur ist, im Alltag eine persönliche Verbindung zur geistigen Welt, zum Universum, zum All-Eins oder wie auch immer wir es nennen möchten, aufzubauen, wie groß zum anderen die Sehnsucht danach ist, eben diese (wieder-) zu entdecken", sagt die Projektleiterin.

Anmeldung ab sofort möglich

Dank dieser erfahrenen Erkenntnisse wurde ihr bewusst, dass sie einen kreativen Raum anbieten möchte, der Menschen genau darin ermutigt und unterstützt. Dieser kreative Raum bekam den Namen Cultura Rosa.

Interessierte mit und ohne Theatererfahrung, die mehr über das Inklusionstheater „Lebenswelten“ erfahren möchten, können sich gerne direkt an Henriette Felix-Schumacher wenden: info@cultura-rosa.de, mobil: Telefon 0152 23243248.

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